Tag 52
Heute war der erste Tag, wo durchgehende Wolkendecke war und die Temperaturen merklich auf 18-20 Grad zurückgegangen sind.
Unsere Anfahrt zum Gaudi-Palast "El Capricho" war leider nicht von Erfolg gekrönt. Besichtigung nur auf vorherige Anmeldung. Also war das wohl nichts. Wir sahen nur am Hügel diverse Türmchen, die zum Palast und Museum gehörten. Nun galt die Redensart: war wohl nix.
Wir waren nahe an Santander und wollten nach dem Einkaufen im Einkaufszentrum "El Corte Ingles" noch zum Palacio de La Magdalena. Aber da das Wetter war mies, wir hätten fast eine dreiviertel Stunde zum Palast laufen müssen, der in einem ausgedehnten Park liegt, und zum Fotografieren wäre das Licht auch nicht für kontrastreiche Aufnahmen geeignet gewesen. Und wo wäre ein Parkplatz für unser Womo? Wieder eine Riesenstadt, aber weder ein Stellplatz noch ein Campingplatz war in all unseren Führern zu finden. Das hat mich schon zu Hause bei der Vorbereitung gewundert. Dafür hat die Bank Santander den richtigen Palast hingestellt.
Also schnell weiter, noch ein kleiner Abstecher zum Entsorgen unserer diversen WOMO-Abwässer zu einem Stellplatz 20 km außerhalb von Santander, lag aber bis auf 5 km an unserer Strecke, und dann ging es weiter grobe Richtung Südosten. Selbst die ländlich geprägte Gegend, durch die wir fuhren, hatte saubere, nette und gepflegte Häuser, die Dörfer sauber und gepflegt und alles mit Blumen geschmückt.
Ich habe im Navi die falsche Route ausgewählt. Am Abend vorher hatte ich schon über Pamplona und Huesca die Strecke nach Lleida und Andorra eingegeben. Außerdem eine zweite Variante, von Santander nach Andorra, wo das Navi selbst die Route wählen konnte. Und genau diese habe ich aus Versehen erwischt. Sie war möglicherweise etwas schneller, dafür um über 100 km weiter. Ich merkte es erst, als ich nach Bilbao (ein Industriemoloch) auf der Schnellstraße Richtung Zaragossa war. Na, auch egal, fahren wir halt ein kleines Dreieck aus. Dafür hatten wir landschaftlich schöne Straßen, wenn auch ein Teil von 7 km mit durchgehend 8 % Steigung dabei war. Der Straßenverlauf mit Kurven und Serpentinen entsprach dann in etwa dem, wenn man von der Oberau in die Resten fährt (diese Strecke kennen nur die, die im Berchtesgadener Land zu Hause sind).
Nun kam Heidi, der auch mal etwas passiert ist. Ich bat sie, im Stellplatzführer die GPS-Daten des Stellplatzes bei Lleida ins Navi einzugeben. Dies hat sie auch brav gemacht und ich mich auf sie verlassen, nachdem ich die Koordinatenwerte auf ihre Ansage hin nochmals kontrolliert habe. Sehr bald lotste mich das Navi von der Hauptstrecke. Wird schon stimmen, hat bisher auch immer gestimmt. Aber plötzlich kamen wir auf unbefestigte Straßen, landwirtschaftliche Wege zwischen Getreidefeldern und ich sagte, das kann nicht mehr stimmen. Also anhalten und kontrollieren, was da los war.
Weil wir bisher immer Koordinaten westlich von 0° hatten, also W, wir uns aber mittlerweile wieder östlich des 0-Meridians befanden, also E (für Ost), hatte sie dies nicht berücksichtigt, sie hatte es einfach übersehen. Ich entdeckte es erst, als ich selbst die gedruckten Koordinaten mit den N und E Angaben vor Augen hatte.
Oh je, was nun. Zurück zur Straße Richtung Leida und weiter Kilometer abspulen. Hier gelang es uns nun endlich aus dem fahrenden Fahrzeug einen der zahlreichen Stiere zu fotografieren, die für die Cognacfirma Osborne "Werbung" stehen.
Die N II, die über Lleida Richtung Barcelona führt, entpuppte sich als reine LKW-Rennstrecke. Auf 50 LKW, die entgegenkamen, vielleicht 3-4 PKW. Das selbe in der Richtung, in die wir fuhren.
Um 20:00 Uhr suchte ich einen Parkplatz an einer Tankstelle auf und parkte neben einem LKW, dessen Fahrer gerade Abendessen in der Pfanne brutzelten.
Tagesstrecke: 646 km


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