Montag, 3. September 2018

31.8.2018, Freitag - Rømø-Nymindegab

Gestern Abend habe ich bei nachlassendem Wind noch kurz ein Foto von unserem Stellplatz bei Platzbeleuchtung gemacht.



Heute nach der Abfahrt vom Platz wollte ich mir unbedingt noch das Übungsschießgelände der dänischen Luftwaffe ansehen und so sind wir noch ca. 5 km an die Nordspitze der Insel nach Juvre gefahren.
Auf einer Aussichtsplattform konnte man das Gelände einsehen. Die dort weidenden Schafe störte scheinbar der Lärm der Düsenflugzeuge nicht.
Wenn der schwarze Ball an der Stange hochgezogen ist signalisiert er damit, dass "scharf" geschossen wird. Scheinbar waren wir heute noch zu früh dran, denn der Ball verharrte in "Schlafposition".

In einiger Entfernung konnte man mit gutem Auge Ziel-Atrappen von Flugzeugen (?) ausmachen.


Bevor wir aber Rømø verlassen ist noch ein Besuch der St. Clemens-Kirche angesagt. St. Clemens ist der Schutzheilige der Seefahrer.

In der Kirche finden sich mehrere schöne Votivschiffe. Diese Miniatursegler wurden von Seeleuten aus Dank gestiftet, da sie durch Gottes Fügung aus größter Seenot errettet wurden.

Was in allen skandinavischen Kirchen zu bewundern ist, sind die prächtigen Leuchter, ausgeschmückt mit den unterschiedlichsten Motiven.

Weiter führte unsere Fahrt nach Ribe, wo wir den imposanten Dom besichtigen wollten.
Auf dem Fußweg vom Parkplatz dorthin kamen wir an schmucken kleinen Häuschen vorbei ...

und dann zum alten Bischofssitz, einem Gebäude, an das man nicht unbedingt eine Wasserwaage anlegen sollte.
Endlich kamen wir zum Dom, der gegenüber den umliegenden Gebäuden wie in einer Senke steht. Das kommt daher, dass der Untergrund des fünfschiffigen Sakralbaus auf den wenig tragfähigen Marschboden drückt. 1323 stürzte einer der beiden Kirchtürme deshalb ein. Heute fallen die zwei unterschiedlichen Türme auf. Sie ist der einzige fünfschiffige Kirchenbau und die älteste Domkirche des Landes. Leider war es uns nicht vergönnt, den Dom zu besichtigen, denn der dänische Rundfunk/Fernsehen bereiteten das Kircheninnere für die Übertragung eines Rued Langgaard-Festivals vor. (Rued Langgaard war ein dän. Komponist und Organist, gest. 1952 in Ribe). Außerdem wurde am Haupteingang gearbeitet und war deshalb mit Staubschutzplanen verhüllt. Pech gehabt. Den Turm hätten wir besteigen können und das Dom-Museum besuchen. Dafür waren uns aber pro Person 40 Kronen zuviel.
Deshalb kann ich euch nur ein Foto aus Wikipedia anbieten:

(Quelle: CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=659495)

Auch beim Rathaus hatten wir kein Besichtigungsglück, denn es war wegen einer Trauung für Besucher geschlossen.

Nächste Station war Esbjerg. Die siebtgrößte Stadt Dänemarks ist die einzige ökonomisch bedeutende Hafenstadt an der dänischen Nordseeküste. Sie hat den wichtigsten Nordseehafen des Landes und hier steht auch das Kraftwerk Esbjerg. Von Esbjerg aus starten auch die Versorgungshubschrauber zu den Bohrplattformen in der Nordsee.

Esbjerg bietet auch ein Fischerei- und Seefahrtsmuseum an. Dies wäre sicher interessant gewesen, denn neben dem Aquarium befindet sich im Freigelände auch ein Robbenbecken. Infos weisen aber darauf hin, dass man sich mindestens 1/2 Tag Zeit nehmen sollte und es war jetzt schon kurz vor 16:00 Uhr, Museumsschluss 17:00 Uhr. Außerdem reichte uns beiden noch die Kopfsteinlauferei im historischen Stadtkern von Ribe.
Dafür zog uns eine riesige Statuengruppe in der Nähe des Museums magisch an. "Mennesker ved Havet" (Mensch am Meer). Jede einzelne der vier Skulpturen ist 9 Meter hoch.












Die Skulptur soll das Treffen zwischen Mensch und Natur symbolisieren und wacht seit 1995 über die Hafeneinfahrt von Esbjerg. (Künstler: Svend Wiig Hansen)








Da wir nicht weit von "Blåvand" entfernt waren, machten wir uns dorthin auf den Weg, denn hier befinden wir uns dann am westlichsten Punkt Dänemarks.
Dies hat für uns schon Bedeutung, da wir ja schon am Nordkap und Westkap in Norwegen waren, ebenfalls am östlichsten Punkt in Skandinavien in Vardø (N), sowie am westlichsten Punkt Europas in Portugal und dann nahmen wir diese Besonderheit gerne mit.
Aber was für ein Schock: der Ort stellte sich als das St. Peter-Ording von Dänemark in der Hauptsaison heraus. Eine Boutique, ein Souvenirshop, ein Restaurant am anderen, Menschen über Menschen. Wir wollten aber zum Blåvandhuk Fyr (Leuchtturm von Blåband). Vorbei an in den Dünen hingeduckten Ferienhäusern ging es zum Leuchtturm.



Wieder öffnete sich eine riesengroße Sandbucht, die kaum von einem zum anderen Ende zu überschauen war. Und der Sand: Heidi meinte, feiner als unser Mehl zu Hause !

Unseren Schlafplatz fanden wir dann an einem Camper-Stellplatz in Nymindegab. Ein zwar einfacher, geteerter Platz, aber mit Toilette, Chemie-Toilettenentleerung und Frischwasser. Alles andere haben wir ja an Bord.

Was werden wir morgen erleben?









Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen