Die Kurkarte der Region Wernigerode bot im ÖPV kostenlose Busfahrten im Regionalbereich der HVB (Harzer Verkehrs-Betriebe) an. So gingen wir gegen 10:30 Uhr los, um in den Ort Elbingerode zur Haltestelle Markt zu kommen, wo der Bus um 10:55 Richtung Wernigerode abfuhr.
Dazu muß man wissen, dass fast alle Dörfer und Städtchen im Harz naturgemäß auf sehr steilem und hügeligen Gelände gebaut wurden. So sind innerhalb eines Ortes Steigungen bis 8% keine Seltenheit. Und unser Campingplatz lag halt mal ganz oben an der Kuppe des Ortes und wir mussten hinunter zum tiefsten Punkt von Elbingerode. Wenn die Strecke auch nur gut 1 km war brachte der teils unebene Fahrbahnbelag, der teilweise noch Reste von DDR-Kopfsteinpflaster aufwies und das steile Bergabgehen doch einige Mühen für Heidi mit sich. Der Fuß war halt solche Belastungen noch nicht so gewohnt, also musste alles ein bisschen langsamer gehen.
Aber drei Minuten bevor der Bus abfuhr - dabei hatten wir uns sogar noch Richtung Markt etwas verlaufen - standen wir an der Haltestelle. Durch Vorzeigen der Gästekarte (vgl. einer Kurkarte oder einem Kurausweis) konnten wir einsteigen und kostenlos nach Wernigerode zum Hauptbahnhof fahren.
Hier treffen sich sowohl die Gleise der Deutschen Bahn als auch die Gleise der Harzer Schmalspurbahn. Die Harzer Schmalspurbahnen GmbH (HSB) mit Sitz in Wernigerode ist eine Eisenbahngesellschaft, die ein zirka 140 km langes Netz von zumeist dampfbetriebenen Schmalspurstrecken im Harz als Eisenbahninfra-strukturunternehmen und als Eisenbahnverkehrsunternehmen betreibt. Dabei handelt es sich heute um das größte zusammenhängende Streckennetz in Europa unter Dampf. Es ist ganzjährig in Betrieb, hat die Spurweite von 1000mm (Meterspur) und besteht aus Harzquerbahn, Selketalbahn sowie Brockenbahn. Auch die Anfangsbuchstaben der Strecken ergeben den abgekürzten Namen des Unternehmens.![]() |
| Um 11:36 standen die Waggons bereit, für die Abfahrt um 11:55 fehlte jedoch die Lokomotive |
Die Brockenbahn ist eine hauptsächlich touristisch genutzte, meterspurige Eisenbahnstrecke der Harzer Schmalspurbahnen (HSB). Sie führt von Drei Annen Hohne an der Harzquerbahn über Schierke auf den Brocken.
Wer kennt das noch? Wahrscheinlich nicht mal mehr unsere Kinder, geschweige denn die Enkel. Gute, alte Fahrkarten, die vom Schaffner zur Kontrolle auch noch geknipst werden.Wer diese Fahrkarten noch kennt, erinnert sich sicher auch daran, dass der Zugang zu den einzelnen Bahnsteigen nur mit gültiger Fahrkarte möglich war, kontrolliert durch einen Bahnbediensteten an einem Einlassgatter. Wer seine Lieben zum Waggon begleiten wollte ohne selbst mitzufahren, benötigte eine Bahnsteigkarte. Was es nicht früher alles gab !!!
Dann ging es auch schon los. Qualmend und rauchend, mit einer Höchstgeschwindigkeit von 40 km/h kämpfte sich die Lok die mindestens 33‰ Steigung bergan.
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| Streckenkarte der Brockenbahn. Erst ab "Drei Annen Hohne" ist es die eigentliche Brockenbahn, vorher zählt sie noch zur Harzquerbahn. |


Nicht nur unsere Dampflok hatte Durst und wurde in Drei Annen Hohne mit Wasser für den letzten Anstieg versorgt, auch uns wurden im Zug verschiedene Kräuterliköre der Region angeboten, wir entschieden uns für Brombeerlikör.
Im Waggon direkt hinter der Lok konnten Fahrräder kostenlos mitgenommen werden !!
Naja, bergauf ist anstrengend, bergab rollt sich's leichter.
Auf unserer Strecke - ich hielt mich viel zwischen den Waggons auf den Plattformen zum fotografieren auf - sah man viele Wanderer, auch Radfahrer, die sich den Berg hochmühten.
Nicht nur für uns waren sie ein Fotomotiv, wie man sehen kann, werden auch einige Handies gezückt, um die schnaufende Brockenbahn zu fotografieren.

Wie ihr dem Streckenverlauf in einem der vorhergehenden Bilde entnehmen könnt, ist der letzte Teil zum Gipfel in einer Spirale angelegt. Erwischt man den richtigen Moment, kann man schon einen ersten Blick zum markanten Brocken-Funkturm erwischen.
Endlich sind wir oben angekommen und machen uns erst mal auf zum "Brockenwirt", denn seit dem Frühstück hatten wir nichts mehr gegessen.

Die Gebäude die hier auf dem Bild zu sehen sind sind links das Brockenhotel, dann der Funkturm und rechts - mit der ehemaligen originalen Abhörkuppel des MfS (Ministerium für Staatssicherheit) das Brockenmuseum. Was man auf dem Bild nicht sieht aber wovon man am Brocken aber immer ausgehen sollte - der Wind pfiff gehörig, dass selbst ich manchmal um meine Standfestigkeit bangte.
Erst ab dem 3. Dezember 1989 war der Brockengipfel wieder öffentlich zugänglich. Am 1. Juni 1993 wurde das zuvor provisorisch betriebene Brockenmuseum in das Brockenhaus verlegt. Das Museum war am 1. Juni 1991 als Teil des Wernigeröder Harzmuseums in einer alten nicht beheizbaren, später abgerissenen weiteren Radarkuppel, begründet worden und zählte jährlich etwa 125.000 Besucher. Es zeigte dort auf Schautafeln Informationen zur Brockennatur, aber auch Abhörtechnik und das älteste Stück Schiene der Brockenbahn. Nach dem Umzug belegte das Museum eine Etage des Brockenhauses. Museumsleiter war Gerd Borchert. Die Ausstellung wurde erweitert und thematisierte die Geschichte des Brockens, die Entwicklung des Nationalparks und die Brockenmystik mit ihren Teufeln und Hexen.
Im August 1998 begann der Umbau des Hauses, der bereits 1993 angekündigt worden war. Die Einweihung des heutigen Museums erfolgte im Juni 2000. Beim Umbau erhielt das Gebäude einen gläsernen, sich über alle drei Geschosse erstreckenden Anbau. Teil des Museums sind die in der Kuppel erhaltenen und zu besichtigenden historischen Antennenanlagen. Auch das Dach des Brockenhauses ist begehbar. Außerdem wurde ein Café eingerichtet. In den Ausstellungsräumen wurde eine wieder erweiterte moderne Ausstellung eingerichtet. Als Träger des Museums fungiert eine vom Land Sachsen-Anhalt und dem Landkreis Wernigerode gegründete gemeinnützige Gesellschaft.














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