Samstag, 8. September 2018

06.09.2018, Donnerstag - Hirtshals-Greenen-Råbjerg Mile

Heute früh ist das Wetter warm, die Sonne scheint und aufgrund der Wettervorhersage schenken wir uns den Besuch im Ozeanum, fahren statt dessen zuerst zum Tanken, dann nochmals eine Runde zum Hafen, um die "spanische Treppe" (allerdings ohne viel Publikum) nochmals zu fotografieren ...
und steuern dann die Råbjerg Mile an. Holprig geht es nach der Abzweigung von der Straße 40 auf einer Betonplattenpiste 3 km voran, bis endlich nach links die Abzweigung zu den Parkplätzen kommt. Uns geht es genau so, wie unser Womo-Führer es beschreibt: "Uns bleibt der Mund sperrangelweit offen stehen: Die Sahara! So etwas haben wir noch nie gesehen. Riesige Sanddünen an Sanddünen...Wie Beduinen fühlen wir uns, laufen durch unberührt wirkende Sandwildnis und kommen aus dem Staunen nicht mehr heraus."


Diese Wanderdüne ist zwar nicht so spektakulär hoch wie Rubjerg Knude (siehe 3.9.2018), hat aber riesige Ausmaße. Hier bin auch ich (Heidi) hochgestapft. Spätestens im feinen Sand waren Schuhe und Strümpfe aus und die Düne wurde barfuß bestiegen.




Danach führte unser Weg nur ein paar km weiter zu einer vom Flugsand verschütteten Kirche.

Alle touristisch interessanten Gebäud bzw. landschaftliche Besonderheiten werden auf Infotafeln bebildet und beschrieben dargestellt und dies nicht nur in Dänisch, sondern auch in Englisch, Deutsch und manchmal sogar Französisch.



Vorbei am Leuchtturm von Skagen geht es hinaus an die Nordspitze Dänemarks, die sandige Landspitze Grenen. Hier treffen sich Skagerrak und Kattegat und je nach Interpretation bzw. Interesse des Betrachters Nord- und Ostsee. Ökologisch gesehen ist die Ostsee gesünder, wenn Kattegat und großer und kleiner Belt dazugehören, ansonsten ist die Ostsee ein höchst gefährdetes Meer. Kattegat, großer und kleiner Belt sind reicher an Sauerstoff und Artenvielfältiger. 
Nach der Wanderdünenwanderung am Vormittag überlegten wir, ob wir nicht mit einem bereitstehenden Sandormen (Sandwurm), einem Traktor mit Anhänger, zur Nordspitze fahren, entschlossen uns dann aber doch zu Fuß dahin zu laufen. 



In den Dünen und bei den obligatorischen Bunkern, die hier allerdings von den Dänen stammen, zog ich wieder Schuhe und Socken aus und marschierte an der Wasserlinie entlang Richtung Nordspitze. Das Wasser ist angenehm und umspült immer wieder die Füße, nur der schräg abfallende Strand ist etwas problematisch zum Gehen. Aber das Gehen im Sand und das Wasser hat Heidi mit ihrem operierten Fuß gut getan, am Ende aber hat es dann doch gereicht. Wenn man im losen Sand geht ist es auch nicht weniger anstrengend, denn man findet keinen komplett festen Untergrund und rutscht mal mehr oder weniger vorwärts oder tief in den Sand hinein. Da ich den Foto trug war es mir zu riskant, Salzwasserspritzer auf den Apparat zu bekommen und mied die Wasserlinie. Aber mit jedem Schritt sahen wir die Nordspitze näher kommen. Nach Handy-Protokoll waren es fast 3 km durch losen Sand. Für Heidi, aber auch mich, ganz schön anstrengend.


Geschafft! Die Ansammlung von Menschen, die hier mit Hund, Kind und Kegel und sogar Kinderwagen unterwegs waren, sagte uns, wir befinden uns am Zusammentreffen zweier Strömungen, was ich durch das nachstehende Foto und die gegeneinander laufenden Wellen beweisen möchte.

Natürlich brauchte ich auch ein Foto, wo Heidi mit ihrem rechten Fuß in der Nordsee und dem linken in der Ostsee steht (auf dem Foto natürlich der entgegengesetzte Fuß).
Hier beschlossen wir, je Person 20 Kronen zu investieren und fuhren mit dem Sandormen zurück zum großen Parkplatz in der Nähe des Skagen Fyr.

Auf dem Weg zurück zur Wanderdüne, wo wir am total leeren Parkplatz unsere Nacht verbrachten, sahen wir kurz vor dem Ort Skagen etwas, das an die ungarischen Ziehbrunnen erinnerte. Es war jedoch die Technik, mit der man im 17. Jahrhundert das Leuchtfeuer gehalten hatte.
Auch interessant ist die Farbe der Häuser in Skagen, die fast alle in der einheitlich ockergelben Farbe gestrichen sind.
Nicht versäumen möchte ich - was schon längst überfällig ist - euch zu zeigen, wie ca. 75 % aller Radwege in Dänemark aussehen. Natürlich gibt es in abgelegeneren Teilen auch nur halb so breite Radwege ohne Mittelstreifen oder die Fernradwege führen manchmal auch über Feld- oder Schotterpisten. Bitte verwechselt nicht den rechts zu sehenden Radweg mit der links auf dem Foto befindlichen Autostraße!!
Abends haben wir dann noch Würstchen gegrillt und uns das Fußballspiel der Nationsleague zwischen Deutschland und Frankreich angesehen bevor wir nach einem ereignisreichen und anstrengenden Tag endlich in unseren Betten fielen.

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