Keine Fakeinfos, keine Bilder aus einem anderen Land, nicht Marokko, nicht Ägypten oder die Sahara, nein, wir sind immer noch in Dänemark bei der Wanderdüne "Rubjerg Knude", nur 14 km von unserem Wohnmobilcamp entfernt.
Da die Sanddüne jährlich Richtung Landesinneres wandert, ist der vor 4 Jahren noch anfahrbare Parkplatz nahe des Leuchtturms nicht mehr vorhanden, er ist vom Sand verschluckt. Der jetzige Parkplatz ist eine gute halbe Stunde zu Fuß entfernt. Der Weg steigt durchwegs leicht an, manchmals als festgetretener Pfad, manchmals als Piste mit Sandverwehungen. Heidi entschloss sich deshalb, im WOMO zu bleiben und ich machte mich allein auf den Weg zum Leuchtturm.
Der Leuchtturm Rubjerg Fyr ging im Jahre 1900 in Betrieb und musste 1968 sein Leuchtfeuer löschen, da die Sanddüne das Licht von See aus verdeckt hatte. So zog in eines der Gebäude ein Flugsandmuseum ein, doch wie wir sehen, wurde dieses durch sein eigenes Ausstellungsthema überrollt und musste auf den ehemaligen Hof des Strandvogtes verlegt werden.
Weitere ehemalige Gebäuden rings um den Leuchtturm sind mittlerweile wieder sichtbar, jedoch nur noch als ein weitverstreuter Ziegelhaufen. Aber man kann im Leuchtturm immer noch bis zur ehemaligen Leuchtfeuerkuppel auf einer Lochblechtreppe hochsteigen und hat von dort einen großartigen Rundblick.
Auch ich habe mich auf den schweißtreibenden Aufstieg gemacht um nachfolgende Fotos schießen zu können.
Hier kann man deutlich sehen, wie das Meer und der Wind an der Sanddüne nagen. Pro Jahr werden gut 2m Sand von der Klippe abgetragen und vom Wind ins Landesinnere verfrachtet.
Die Umgebung, u. A. der ehemalige Ort Rubjerg, war bei der Erbauung von fruchtbaren Feldern, Bauernhöfen und ausgedehnten Eichenwäldern umgeben. Zu intensiver Raubbau am Wald führte zu fortschreitender Erosion und damit notwendigerweise zur Umsiedlung - der Sand hatte gesiegt.
Anscheinend lernt der Mensch aus der Geschichte kein bisschen. Nicht nur, dass immer weiter schreckliche Kriege geführt werden, sondern auch der Kahlschlag an der Natur, wie in den tropischen Regenwäldern oder borealen Nadelwäldern, ungeniert fortgesetzt wird, ganz so, als wüssten wir nicht, wozu das führen wird - hier haben wir es vor Augen.
Gott sei Dank war kein Wind, denn sonst wäre es für elektronische Geräte wie Kameras oder Handies problematisch gewesen, da dieser feine Sand durch noch so kleine Ritzen dringt und die empfindliche Mikroelektronik zerstört.
Schweißgebadet kehrte ich zum WOMO zurück, "legte mich trocken", löschte meinen Durst und dann ging es nochmals knappe 20 km nach Hirtshals, wo wir gegen Mittag ankamen.







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