Samstag, 15. September 2018

15.09.2018-Samstag - Bastei

Als ich morgens um 7:00 Uhr aus dem Wohnwagen sah, waren rundum Wolken, aber man merkte, dass die Sonne durchdringen will. Also noch ein Stündchen weiterschlafen, anschließend duschen, frühstücken, das Wohnmobil von den Auffahrkeilen rangieren und das Stromkabel einholen und verstauen.
Unser Stellplatz bei Rathen
Wir konnten abfahren Richtung Pirna, denn dort war der Wegweiser zur Bastei.
Aber vorher hatte unser WOMO noch Durst, also auftanken.
Der Weg zur Bastei, genannt Basteistrasse, wies zwei Parkplätze auf. Wir entschieden uns, den ersten zu nehmen, denn hier war die Parkplatzgebühr nur 5 € und von hier ging auch ein Shuttlebus ab. 2,5 km weiter befindet sich ein zweiter Parkplatz mit 11 € Gebühr, allerdings ca. 500 m vor der Bastei.
Wir hatten alles sehr gut entschieden, denn am zweiten Parkplatz, der gleichzeitig Wendeplatte für den Shuttlebus und Parkplatz für die Touristenbusse ist, stand ein Schild: "Parkplatz geschlossen, bitte fahren sie zurück zum Parkplatz Shuttlebus". Der Parkplatz war nämlich hoffnungslos überfüllt.

So, jetzt hatten wir nur ein paar 100 m zu gehen und waren am Berghotel Bastei.
Die Bratwürste, die in einem kleinen Stand gegrillt wurden, rochen verführerisch. Es war ja auch schon einige Zeit her seit dem Frühstück und um 13:00 Uhr darf man sich doch etwas zu futtern gönnen, dazu einen Pott Kaffee (je Tasse 4,40 €, teurer als die Bratwurstsemmel).
Nach dieser Stärkung griffen wir den Rundweg zu den verschiedensten Aussichtspunkten an und mussten diverse Male warten, da die Aussichtsplattformen teils sehr schmal und eng sind und einige Besucher Ewigkeiten brauchten, bis sie ihr Selfie mit dem richtigen Lächeln im Smartphone hatten.
Ich liefere hier ein paar Bilder, die euch einen Eindruck von diesem Teil des Elbsandsteingebirge vermitteln sollen.




In Wikipedia kann man nachlesen: "Die Bastei (305 m ü. NHN) ist eine Felsformation mit Aussichtsplattform in der Sächsischen Schweiz am rechten Ufer der Elbe auf dem Gebiet der Gemeinde Lohmen zwischen dem Kurort Rathen und Stadt Wehlen. Sie zählt zu den meistbesuchten Touristenattraktionen der Sächsischen Schweiz. Von der Bastei fällt das schmale Felsriff über 194 m steil zur Elbe ab. Sie bietet eine weite Aussicht ins Elbtal und über das Elbsandsteingebirge."

Die landschaftlichen Eindrücke, die Felspfeiler, insgesamt die ganze Gegend mit dem tief unten liegenden Elbetal, waren einmalig. Nur die Menge der Touristen störte uns ein wenig, da auch hier wieder einige dabei waren, die ohne Rücksicht sich an anderen vorbei und in den Vordergrund drängten, auch wenn sie sahen, dass hier bereits andere standen, die fotografieren wollten.
Naja, der Tag war wunderschön und gleichzeitig unser letzter Urlaubstag.

Ich hoffe, ihr konntet uns - wenn auch mit einigen zeitlichen Pausen, wenn kein Internet vorhanden oder ich einfach zu müde zum Schreiben war - auf unserer diesjährigen Reise begleiten und hattet Spaß an den Berichten und Fotos.

Bis zum nächsten Mal.



Freitag, 14. September 2018

14.09.2018-Freitag - Eisenbahnwelten in Rathen

Heute morgen war es sehr diesig, die Wolken hingen sehr tief und man meinte, immer durch Nebelspray zu laufen.
So ließen wir den Vormittag ruhig angehen und setzten uns erst Nachmittags auf unsere Stahlrösser und radelten nach Rathen, um die Eisenbahnwelten anzusehen.
Bevor wir aber das Freigelände erkundeten, gönnten wir uns ein Gedeck, damit meint man hier einen Kaffee und ein Stück ausgezeichneten Pflaumenkuchen.

Folgende Informationen entnommen von Wikipedia:
Eisenbahnwelten im Kurort Rathen ist die weltgrößte Gartenbahnausstellung in der Spurgröße G. In der Ausstellung sind hauptsächlich ortstypische Landschaftszenerien rund um die Landeshauptstadt Dresden und die Sächsische Schweiz nachgestellt.
Bildunterschrift hinzufügen
Ab Anfang 2005 plante der Besitzer Lothar Hanisch aus Dresden/Stuttgart, einen verfallenden Dreiseitenhof im Kurort Rathen und das umliegende Grundstück aufzukaufen um diese zur weltweit größten Garteneisenbahnausstellung mit kleiner Pension für Eisenbahnfreunde, Rad- und Wassertouristen auszubauen. Nach zweijähriger Bauzeit (Investitionssumme bis 2013: 1,9 Mio. €) wurde die Anlage 2007 eröffnet. Die „Eisenbahnwelten“ sind die Nachbildung der Eisenbahnlandschaft der Oberelbe zwischen dem böhmisch-tschechischen Děčín und Meissen mit einer zweigleisigen Hauptstrecke und sieben Nebenbahnen.
Der Name für die Ausstellung wurde durch Auslobung eines Preises in der Sächsischen Zeitung ermittelt und lautet vollständig „Eisenbahnwelten im Kurort Rathen“. Um 80.000 Besucher aus aller Welt besuchen die Anlage jährlich. Sie wird ständig erweitert und vervollständigt.
Welch ein Zufall: Original und Modell im Größenvergleich
Auf dem 7350 Quadratmetern großen Areal ist bisher eine Gartenbahn im Maßstab 1:25 mit einer gesamten Gleislänge von rund 4,6 Kilometern, 88 Weichen, 285 Gebäuden und etwa 350 Metern Bach- und Flussläufen entstanden. Mit Hilfe von etwa 300 Tonnen Steinmaterial wurde die Felsgestaltung vorgenommen. Die 35 im Dauerbetrieb fahrenden Züge haben Höhenunterschiede von über vier Metern zu überwinden. Gesteuert wird die Anlage digital per PC mittels des LGB-Steuerungssystems MZS III.


Dargestellt sind im Modell unter anderem das Schloss Moritzburg, das Schloss Děčín, osterzgebirgische Fachwerkhäuser, dieNeumannmühle im Kirnitzschtal, eine Nachbildung der Karl-May-Festspiele in der Felsenbühne Rathen, Motive derWeißeritztalbahn, der Sebnitztalbahn, der Strecke Altenberg–Heidenau, des „Lößnitzdackels“, der Schmalspurbahnen im Zittauer Gebirge, dem Schloss Weesenstein, der Burg Stolpen, der Kirnitzschtalbahn sowie des Elbtals oberhalb von Pirna mit Szenerien der Dresden–Děčín, 28 Bahnhöfe der Region.

Bahnhof vom Kurort Rathen originalgetreu nachgestellt
Seit 2015 sind auch das Matterhorn und ein Teil der Rhätischen Bahn mit dem Landwasserviadukt Bestandteil der Ausstellung. Das "Modellmatterhorn" ist dabei reichlich 5 Meter hoch.
auch die Schweiz mit ihren Viadukten ist im Programm
Nach ausführlicher Besichtigung der Eisenbahnwelten fuhr plötzlich ein Relikt aus DDR-Zeiten an uns vorbei - genannt Trabant, Kurzform "Trabi".

Anschließend sind wir auf der südlichen Elbeseite nochmals 1,5 km flußabwärts gefahren um heute bei fast einwandfreiem Wetter nochmals einen Blick auf die Basteibrücke zu werfen.

Nun war auch für heute Schluss und es ging zurück zum Stellplatz.

Wenn morgen das Wetter ist wie heute Nachmittag, wollen wir die BASTEI heimsuchen. Das ist dann auch der letzte Tag unseres Urlaubs, bevor wir wieder nach Hause müssen.


13.09.2018-Donnerstag - Rathen

Heute haben wir uns auf unsere Räder geschwungen und sind am Elbe-Radweg eine kleine Tour gefahren.
Wenn ihr auf nachstehender Karte der schwarzen Linie folgt, sind wir von unserem Stellplatz aus zuerst Richtung Rathen gefahren und haben dort mit einer Gierseil-Fähre an das andere Elbeufer übergesetzt. Eine solche Fähre ist nur mit einem Seil im Fluß verankert und nützt die Strömung aus, um von einem an das andere Ufer zu kommen.

Von dort aus sind wir dann Elbe abwärts nach "Stadt Wehlen" gefahren um dort mit einer Motorfähre wieder das südliche Ufer zu erreichen. Ab hier ging es zurück ...
Panorama von der Bastei
und über Rathen wieder zu unserem Stellplatz, um von dort weiter nach Königstein zu radeln.
In Königstein sind wir etwas durch den Ort gelaufen und haben einige skurrile Fotos gemacht.
gefunden an einer ehemaligen Drogerie, deren Ladenlokal zur Vermietung stand.
gefunden im Kaffee "Zimmermann"

Eckansicht einer Apotheke mit einer Infotafel über
die Höhe des Elbehochwassers 2002, siehe nachstehendes Foto


Nach einem hervorragenden Capuccino und tollen Tortenstücken im Kaffee "Zimmermann" in Königstein sind wir dann wieder zurück zu unserem Wohnmobil.
Den ersten Regenschauer konnten wir unter dem riesigen "Sonnenschirm" auf der Kaffeeterrasse unbeschadet abwarten. Nur auf der Rückfahrt gerieten wir die letzten 3 km in leichte Regenschauer, die uns aber dank der guten Schöffel-Jacken nichts anhaben konnten.


Radeltour: 22 km






Donnerstag, 13. September 2018

11.-12.09.2018, Dienstag/Mittwoch - Brocken / Rathen im Elbsandsteingebirge

11.09.2018 - Dienstag

Die Kurkarte der Region Wernigerode bot im ÖPV kostenlose Busfahrten im Regionalbereich der HVB (Harzer Verkehrs-Betriebe) an. So gingen wir gegen 10:30 Uhr los, um in den Ort Elbingerode zur Haltestelle Markt zu kommen, wo der Bus um 10:55 Richtung Wernigerode abfuhr.
Dazu muß man wissen, dass fast alle Dörfer und Städtchen im Harz naturgemäß auf sehr steilem und hügeligen Gelände gebaut wurden. So sind innerhalb eines Ortes Steigungen bis 8% keine Seltenheit. Und unser Campingplatz lag halt mal ganz oben an der Kuppe des Ortes und wir mussten hinunter zum tiefsten Punkt von Elbingerode. Wenn die Strecke auch nur gut 1 km war brachte der teils unebene Fahrbahnbelag, der teilweise noch Reste von DDR-Kopfsteinpflaster aufwies und das steile Bergabgehen doch einige Mühen für Heidi mit sich. Der Fuß war halt solche Belastungen noch nicht so gewohnt, also musste alles ein bisschen langsamer gehen.
Aber drei Minuten bevor der Bus abfuhr - dabei hatten wir uns sogar noch Richtung Markt etwas verlaufen - standen wir an der Haltestelle. Durch Vorzeigen der Gästekarte (vgl. einer Kurkarte oder einem Kurausweis) konnten wir einsteigen und kostenlos nach Wernigerode zum Hauptbahnhof fahren.
Hier treffen sich sowohl die Gleise der Deutschen Bahn als auch die Gleise der Harzer Schmalspurbahn. Die Harzer Schmalspurbahnen GmbH (HSB) mit Sitz in Wernigerode ist eine Eisenbahngesellschaft, die ein zirka 140 km langes Netz von zumeist dampfbetriebenen Schmalspurstrecken im Harz als Eisenbahninfra-strukturunternehmen und als Eisenbahnverkehrsunternehmen betreibt. Dabei handelt es sich heute um das größte zusammenhängende Streckennetz in Europa unter Dampf. Es ist ganzjährig in Betrieb, hat die Spurweite von 1000mm (Meterspur) und besteht aus Harzquerbahn, Selketalbahn sowie Brockenbahn. Auch die Anfangsbuchstaben der Strecken ergeben den abgekürzten Namen des Unternehmens.
Um 11:36 standen die Waggons bereit, für die Abfahrt um 11:55 fehlte jedoch die Lokomotive 
Jetzt endlich kam die Dampflok. Die Dame links, die uns den Rücken zukehrt, ist eine der Zugbegleiterinnen, die auch dafür zuständig sind, bei Bedarf die Weichen zu stellen und vor Abfahrt die hochklappbaren Sicherheitsgeländer zu verriegeln.

Die Brockenbahn ist eine hauptsächlich touristisch genutzte, meterspurige Eisenbahnstrecke der Harzer Schmalspurbahnen (HSB). Sie führt von Drei Annen Hohne an der Harzquerbahn über Schierke auf den Brocken.

Wer kennt das noch? Wahrscheinlich nicht mal mehr unsere Kinder, geschweige denn die Enkel. Gute, alte Fahrkarten, die vom Schaffner zur Kontrolle auch noch geknipst werden.
Wer diese Fahrkarten noch kennt, erinnert sich sicher auch daran, dass der Zugang zu den einzelnen Bahnsteigen nur mit gültiger Fahrkarte möglich war, kontrolliert durch einen Bahnbediensteten an einem Einlassgatter. Wer seine Lieben zum Waggon begleiten wollte ohne selbst mitzufahren, benötigte eine Bahnsteigkarte. Was es nicht früher alles gab !!!

Dann ging es auch schon los. Qualmend und rauchend, mit einer Höchstgeschwindigkeit von 40 km/h kämpfte sich die Lok die mindestens 33‰ Steigung bergan.

Streckenkarte der Brockenbahn.
Erst ab "Drei Annen Hohne" ist es die eigentliche Brockenbahn, vorher zählt sie noch zur Harzquerbahn.


Nicht nur unsere Dampflok hatte Durst und wurde in Drei Annen Hohne mit Wasser für den letzten Anstieg versorgt, auch uns wurden im Zug verschiedene Kräuterliköre der Region angeboten, wir entschieden uns für Brombeerlikör.
Im Waggon direkt hinter der Lok konnten Fahrräder kostenlos mitgenommen werden !!

Naja, bergauf ist anstrengend, bergab rollt sich's leichter.



Auf unserer Strecke - ich hielt mich viel zwischen den Waggons auf den Plattformen zum fotografieren auf - sah man viele Wanderer, auch Radfahrer, die sich den Berg hochmühten.
Nicht nur für uns waren sie ein Fotomotiv, wie man sehen kann, werden auch einige Handies gezückt, um die schnaufende Brockenbahn zu fotografieren.








Wie ihr dem Streckenverlauf in einem der vorhergehenden Bilde entnehmen könnt, ist der letzte Teil zum Gipfel in einer Spirale angelegt. Erwischt man den richtigen Moment, kann man schon einen ersten Blick zum markanten Brocken-Funkturm erwischen.















Endlich sind wir oben angekommen und machen uns erst mal auf zum "Brockenwirt", denn seit dem Frühstück hatten wir nichts mehr gegessen.



Die Gebäude die hier auf dem Bild zu sehen sind sind links das Brockenhotel, dann der Funkturm und rechts - mit der ehemaligen originalen Abhörkuppel des MfS (Ministerium für Staatssicherheit) das Brockenmuseum. Was man auf dem Bild nicht sieht aber wovon man am Brocken aber immer ausgehen sollte - der Wind pfiff gehörig, dass selbst ich manchmal um meine Standfestigkeit bangte.




Erst ab dem 3. Dezember 1989 war der Brockengipfel wieder öffentlich zugänglich. Am 1. Juni 1993 wurde das zuvor provisorisch betriebene Brockenmuseum in das Brockenhaus verlegt. Das Museum war am 1. Juni 1991 als Teil des Wernigeröder Harzmuseums in einer alten nicht beheizbaren, später abgerissenen weiteren Radarkuppel, begründet worden und zählte jährlich etwa 125.000 Besucher. Es zeigte dort auf Schautafeln Informationen zur Brockennatur, aber auch Abhörtechnik und das älteste Stück Schiene der Brockenbahn. Nach dem Umzug belegte das Museum eine Etage des Brockenhauses. Museumsleiter war Gerd Borchert. Die Ausstellung wurde erweitert und thematisierte die Geschichte des Brockens, die Entwicklung des Nationalparks und die Brockenmystik mit ihren Teufeln und Hexen.
Im August 1998 begann der Umbau des Hauses, der bereits 1993 angekündigt worden war. Die Einweihung des heutigen Museums erfolgte im Juni 2000. Beim Umbau erhielt das Gebäude einen gläsernen, sich über alle drei Geschosse erstreckenden Anbau. Teil des Museums sind die in der Kuppel erhaltenen und zu besichtigenden historischen Antennenanlagen. Auch das Dach des Brockenhauses ist begehbar. Außerdem wurde ein Café eingerichtet. In den Ausstellungsräumen wurde eine wieder erweiterte moderne Ausstellung eingerichtet. Als Träger des Museums fungiert eine vom Land Sachsen-Anhalt und dem Landkreis Wernigerode gegründete gemeinnützige Gesellschaft.

Brockenmuseum mit der Abhörkuppel

Was ich auch erst hier in der Ausstellung erfuhr - der Brocken ist vulkanischen Ursprungs. Die orange Blase im linken Drittel des Fotos zeigt den Eruptionsdom. Durch Jahrmillionen dauernde Verwitterung ist aber oberflächlich von ehemaligen vulkanischen Ereignissen nichts mehr zu sehen.

Die nächsten Bilder sind - so hoffe ich doch - selbsterklärend.



Ich bin dann noch ganz hoch auf die Aussichtplattform der Kuppel gestiegen und habe die Aussicht genossen aber auch die verdorrte Landschaft gesehen, so weit das Auge reichte.












Bei diesem Bild stehe ich auf der Plattform, die rings um die Abhörkuppel führt. In der Kuppel selbst waren noch die verschiedenen Antennen der ehemaligen Abhöreinrichtung zu sehen. Über ihre Funktion wurde mit Lasergraphik und akustischen Erklärungen informiert.
Auf einem Bildschirm wurde dargestellt, dass dieses Abhörsystem unter dem MfS, also dem Ministerium für Staatsicherheit betrieben wurde. Darunter befanden sich mehrere Schaltknöpfe, je nachdem, welches Objekt man gerade mit welcher speziellen Antenne abhören wollte.


Die Zeit verging wie im Fluge und wir durften wieder an die Talfahrt denken, denn wir wollten den Bus nicht verpassen, damit wir wieder zum Campingplatz kommen. Um 19:30 Uhr wäre nämlich die letzte Fahrt.

Nochmals konnte ich unseren Zug fotografieren, wie er in einer Kurve sich in seiner ganzen Schönheit zeigt und gleichzeitig wurde uns aber auch bewusst, dass der Wald hier im Nationalpark Harz nicht nur durch Stürme einigen Schaden erlitten hat.

Der Weg von der Bushaltestelle zu unserem Campingplatz führte nun die ganze Strecke bergauf und wir beide langten ziemlich geschafft gegen 19:45 Uhr an unserem WOMO an. Der heutige Tag war informativ, erlebnisreich, nicht zu heiß, ganz schön windig und das alles reichte um zu sagen: es reicht für heute.


12.09.2018 - Mittwoch

Um 8:00 Uhr konnte ich wieder die bestellten Brötchen am Kiosk des Campingplatzes am Brocken abholen. Nach dem Frühstück war dann Wasser fassen für das WOMO angesagt sowie die Entsorgung des Grauwassers. Dann noch bezahlen und wir machten uns auf den Weg nach Dresden. Es war heiß und die Sonne brannte erbarmungslos vom Himmel.
In Dresden wollten wir entlang der Elbe radeln und die tollen Villen am Elbeufer Richtung Schloss Pillnitz sehen, die wir vor zwei Jahren schon bei einer Elbeschiffahrt betrachten konnten.

Aber welch eine Enttäuschung: der uns bekannte Stellplatz war jetzt mit einem Parkautomat ausgestattet. Gebühr für 1 Tag WOMO 12,00 €. Das wäre nicht das Problem, aber der Automat nahm nur Münzen. Wer hat denn wie Dagobert Duck immer einen ganzen Sack Münzen dabei, außerdem wollten wir zwei Tage bleiben. Der näher der Innenstadt gelegene Stellplatz war total überfüllt und sonst hat Dresden - außer in einiger Entfernung - keine Stellplätze anzubieten.

Was den Parkautomat anbelangt kann ich nur sagen - digitale Steinzeit. In Skandinavien kann jeder Parkplatz mit Karte bezahlt werden. Überhaupt: Kreditkarten sind im Osten scheinbar ein Problem, meistens wird nur EC-Karte akzeptiert. Vielleicht haben sie schlechte Erfahrungen mit betrügerischen Karten aus den östlichen Nachbarländern und wollen deshalb nur Cash? Ich sah aber nirgends, dass die Scheine auf Echtheit kontrolliert wurden! In Finnland nahe der russischen Grenze haben wir dies auch einmal erlebt, dass an Tankstellen nur ganz bestimmte Karten akzeptiert werden.

Das andere Problem betrifft Dresden selbst: man hat scheinbar sowieso genügend Touristen, benötigt die WOMO-Fahrer nicht und sieht deshalb auch keine Notwendigkeit, für die Wohnmobil-Touristen geeignete Stellplätze vorzusehen. Dabei wäre bei Dresden das Elbeufer breit genug, um hier einen Stellplatz anzulegen. Aber man hat scheinbar mittlerweile genug West-Steuergeld erhalten und ist auf WOMO-Touristen-Euros nicht mehr angewiesen. Selbst in dem sehr konservativen Landau, wo man alles Neue skeptisch beäugt und erst einmal ablehnt, hat sich mittlerweile ein stark frequentierter WOMO-Stellplatz etabliert.
Aber wir sind hier ja im Osten, und laut dem Buch "Integriert doch erst mal uns!" von Petra Köpping, sächsische Staatsministerin für Gleichstellung und Integration, steht uns scheinbar noch viel Arbeit bevor.
Die Armen mussten ja soooo lange unter der DDR leiden, während wir im Westen die gebratenen Hähnchen frei Schnabel geliefert bekamen.

Deshalb entschlossen wir spontan weiterzufahren Richtung Elbsandsteingebirge - die Vorläufer sehen wir schon auf der Strecke Richtung Rathen - ...
und landeten schließlich am Campingstellplatz "Liliensteinblick" bei Rathen, unweit der Bastei. Vielleicht erlaubt es das Wetter, von dort aus noch tolle Fotos zu schießen.






10.09.2018, Montag - Schwindebecker Heide-Elbingerode

(13. Sept. 2018) Endlich komme ich dazu, den Blog fortzuführen. Die letzten Tage mit der Fahrt von Dänemark bis in die Lübecker Heide und von dort nach Sachsen-Anhalt boten nicht viel interessantes zu berichten und außerdem war ich abends immer froh, nach dem Abendessen und vielleicht einer kurzen Entspannung beim Fernsehen ins Bett zu kommen.

------------------------------







Nach einer sehr ruhigen Nacht in der Schwindebecker Heide wollte Heidi mal sehen, wie die Heide das Wetter vertragen hat. Aber es sah düster aus.


Das Heidekraut zeigte nur an wenigen Stellen kümmerliche Blüten, die ansonsten schon im Ansatz vertrocknet waren. Die ganze Gegend sah richtig ausgetrocknet aus.

Nachdem wir nach ein paar Kilometern wieder auf der Autobahn A7 waren, ging unsere Fahrt weiter Richtung Hannover und zweigte dann nördlich von Hannover auf die A2 Richtung Magdeburg-Berlin ab. Ab Braunschweig folgten wir der A395 Richtung Wernigerode. Nachdem in dieser wunderschönen Stadt viel gebaut wurde und unser bekannter Stellplatz direkt am Markt mittlerweile ein Parkautomaten-Parkplatz geworden ist, orientierten wir uns neu. Den Campingplatz beim Sporthotel, den wir schon vor einigen Jahren als nicht sehr appetitlich fanden, ist mittlerweile durch Besucherbewertungen in die schlechteste Kategorie abgefallen - nicht empfehlenswert! Nach ca. 10 km fanden wir jedoch in Elbingerode einen Campingplatz - "Camping am Brocken", der das Gegenteil des gerade vorher Beschriebenen ist. Sauber, man könnte in den Sanitärräumen vom Boden essen, und auch der Platz selbst - vorbildlich geführt.

Werden wir mal sehen, was wir morgen unternehmen - natürlich immer wetterabhängig.

Sonntag, 9. September 2018

09.09.2018, Sonntag - Ovesø-Lüneburger Heide

So sah es heute morgen beim Aufstehen aus. Aber das kannten wir ja auch schon von gestern, dass es am Morgen schien, als würde der schönste Tag werden.


Unser Nächtigungsplatz am Ovesø. Die Pfütze mag in etwa zeigen, wie es in der Nacht geschüttet hat.
Ein Blick über den schmalen aber langen Ovesø.

Wieder zogen wir die Wettervorhersage für Nord- wie Süddänemark zu Rate und mussten feststellen, dass bis Donnerstag Starkwind und Regen sich abwechselten und kein Tag geeignet wäre, um irgendwelche Unternehmungen durchzuführen.
So ließen wir es auch sein, nach Jesperhus zurückzufahren, denn ein Blumenpark in strömendem Regen und dazu nicht unerhebliche Eintrittsgebühren ist nicht das Gelbe vom Ei.
Also erging folgender einstimmiger Beschluss, nachdem festgestellt wurde, dass bis mindestens Donnerstag im Harz und weiterer Umgebung das schönste Wetter herrschen soll. Außerdem war ich noch nicht mit der Schmalspurbahn am Brocken. Also auf nach Deutschland.
Als wäre Dänemark beleidigt, bekamen wir auf der ganzen Fahrt bis zur deutschen Grenze keinen Tropfen Regen ab, aber wir sahen im Osten sehr dunkle Wolken und aus Südwest wehte ein teilweise heftiger Wind neue Wolken heran.
Erst kurz vor Flensburg und einige Kilometer danach bekamen wir einige Regentropfen ab. Was solls - die Entscheidung ist gefallen und wir haben einen ruhigen Schlafplatz in der Schwindebecker Heide gefunden.

08.09.2018, Samstag - Flauenskjold-Ovesø

In der Nacht gab es heftige Schauer, und ich war froh, das WOMO noch von Gras auf gepflasterten Bereich umgesetzt zu haben.
Doch was war am nächsten Morgen: die Wolken waren wie weggeblasen, der Grasboden richtig fest und so erledigte ich nach dem Frühstück zuerst noch Nacharbeiten zum Blog. Langsam wurde es aber wolkig und gegen 11:00 Uhr beschlossen wir, Abwasser und Toilette zu leeren und Frischwasser aufzunehmen. Kaum waren wir mit diesen Arbeiten beschäftigt, fing es wieder zu regnen an, so dass ich meine Regenjacke brauchte, aber trotzdem nasse Haare bekam, da ich in der Schnelle die Kapuze nicht zu fassen bekam. Wir sind ja nicht aus Zucker und ein Handtuch erledigte die nötige Arbeit.
Um zwei Ecken war ein kleiner Supermarkt, bei dem wir uns noch mit Brot, Butter und Marmelade eindeckten.
Es regnete schon wieder. Also hatte es keinen Sinn, die 6 km zum Slot (Schloß) Dronningslund zu fahren. Wir befragten die Wetter-App, wie denn weiter westlich die Verhältnisse seien und meinten, wir probieren es einfach mal und machten uns auf den Weg nach Nykøbing Mors, wo gleich in der Nähe der Blomster- (Blumen-) und Ferienpark Jesperhus liegt, der auch ein Schmetterlingshaus mit wunderschön großen Schmetterlingen hat, darüber hinaus Papageien und Lemuren-Affen.
Auf dem Weg dorthin gerieten wir immer wieder in heftigste Schauer und die Windböen taten ihr Übriges, um die Fahrt zu keinem Spaß werden zu lassen. Fast 3 m Höhe des Wohnmobils bieten halt doch einiges an Angriffsfläche, und so war es angeraten. keine Sekunde die Konzentration zu verlieren und das Lenkrad immer fest mit zwei Händen zu halten. Und dazwischen meinte man, es sei Aprilwetter, denn plötzlich war es wieder hell und die Sonne blendete dass man gleich wieder die Sonnenbrille benötigte. So wechselten sich die Fahrt über beide Wetterverhältnisse ab, aber eher zu Gunsten der nassen Fraktion.
Kurz vor Nykøbing Mors (Nykøbing gibt es vier in Dänemark und Mors bedeutet, dass diese Stadt auf der Insel Mors liegt) überquerten wir den Salling Sund.
Nachdem wir in Nykøbing Mors keinen geeigneten Nächtigungsplatz gefunden haben - für den Hafenparkplatz verlangten sie auf einem Schotterplatz ohne Strom 130 Kronen (fast 20 €), was uns denn doch etwas zu heftig war.
So suchten wir Richtung Jesperhus nach einem Platz und fanden ihn ca. 2 km vor dem Blomsterpark auf einem Parkplatz, von dem auch einige Wanderrouten abgingen. Hier konnten wir noch einmal einen Blick auf die imposante Brücke werfen.
Zum Abendessen gab es pochierten Lachs mit Salzkartoffeln - lecker.
Aber das Geräusch-Ambiente störte uns. Unterschiedliche Huptöne, dazwischen Töne, die an Signalhorne von Schiffen erinnerten, aber das waren sie auch nicht. So ging es permanent, dass man meinen könnte, irgendwo wäre ein Auto-Hup-Sound-Festival. Dann kamen auch noch Autorowdies, die laut röhrend den Waldweg hinaufdonnerten um bald daran wieder zurückzukehren.
Das war uns zuviel und so wollten wir die Nacht nicht verbringen. Was liegt am nächsten? Nur 35 km entfernt unser Rastplatz am Ovesø, den wir bereits vom 01.09.2018 als sehr ruhig kannten. Also auf dorthin und geschlafen.
Von wegen Schlaf - kaum war ich am wegdösen kam der nächste Schauer mit einer Heftigkeit, dass ich aufstand, um zu sehen, ob wirklich alle Dachluken und Fenster geschlossen sind, denn ich hatte das Gefühl, irgendwo pritschelt das Wasser neben meinem Bett herunter. So war es auch, nur prasselte der Regen außen gegen das Fenster und lief dann die Wohnwagenwand hinunter - ein blödes Geräusch und gleichzeitig unangenehmes Gefühl.
Aber irgendwann übermannte uns doch der Schlaf und wir wurden erst kurz vor 8:00 Uhr wieder wach. Also doch gut geschlafen - in absoluter Ruhe, mitten im Nationalpark Thy.