Donnerstag, 24. August 2017
Am Morgen fuhren wir an der Ostküste der Halbinsel Hornslandet nach Hölick. Zuerst landeten wir am Campingplatz, der einen sehr gepflegten Minigolfparcour hat, bevor wir den letzten Kilometer zum Ort in Angriff nahmen.
Hier fanden wir die Fischerkapelle sofort auf einer Anhöhe liegend und Heidi entdeckte auch den zugehörigen Schlüssel, um die Tür aufsperren zu können.
Auf dem Rückweg kamen wir mit einem Schweden ins Gespräch, der für sein Haus gerade Reparaturmaterialien anfuhr. Wie klein ist doch die Welt: er sprach gut Deutsch und es stellte sich heraus, dass er einige Zeit in Dingolfing für eine Firma gearbeitet hat, die Werkzeuge für die Automobilindustrie herstellte.
Nach einem kurzen Einkauf bei einem ICA-Maxi steuerten wir Iggesund an und suchten dort nach „Bodagrottorna“, einem Höhlensystem. Unser Navi sprach: „Jetzt bist da, auf der linken Seite“. Wir sahen aber nichts. Einen Kilometer weiter drehten wir um, da ein Sackgassenschild uns das Weiterkommen versperrte. Fast schon aus Frust steuerte ich nach der Wende einen plötzlich auftauchenden Rastplatz an, der leicht im Wald versteckt war. Und siehe da, aus der ursprünglichen Richtung kommend war er fast nicht zu sehen, aber hier stand das gesuchte Hinweisschild. Unser Navi hat das Ziel nur 50 m weiter angegeben, dort wo auch ein Pfad in den Wald hineinging.
Schon die ersten Meter des Pfades zeigten mir, dass dieser Weg für Heidi nichts war. Sie entschloss sich deshalb, die gestern gesammelten Blaubeeren auszusortieren und zu einem Kompott zu verarbeiten. Ich hingegen machte mich, bewaffnet mit Foto, Filmleuchte und einem Bergwanderstock, auf den Weg zur Grotte.
Ein Seil führte hinab, ob zum Hinunterhangeln oder als Seilkletterübung zum Wiederaufstieg an die Oberfläche, war mir nicht klar.
Auch ein zweiter möglicher Einstieg, der mit einem Pfeil gekennzeichnet war, lockte mich nicht zu einer näheren Begutachtung der Höhle.
Die Bilder mögen die wirkliche Tiefe des Einstiegs nur unzureichend darstellen, da mit Tele und senkrecht nach unten fotografiert die tatsächliche Enge und Tiefe des Einstiegs sowie die Höhe der zu überwindenden Felsblöcke nur verharmlosend zu erkennen ist.
Diese Höhle zu betreten ist nur etwas zu zweit, ausgestattet mit Seilsicherung, Helm und Kopflampe - sonst wäre es zu gefährlich und unverantwortlich.
Das gesamte Höhlensystem ist knapp 2900 m lang, 2700 m davon sind schon kartografiert.
Ein paar Fotos und dann der Rückweg zum WOMO. Jetzt kannte ich ja den Weg.
Zurück am Jungfrukustvägen ging es nur ein paar Kilometer weiter nach Njutånger, wo eine mittelalterliche Kirche sein sollte. Sie lag gleich am Ortseingang.
Der Ursprung dieser Kirche reicht zurück bis ca. ins Jahr 1363.
Das Altarbild wird datiert ins 14./15. Jahrhundert,
Neben dem reich bemalten Deckengewölbe fällt auch auf, dass die vielen dargestellten heiligen Frauen zu den 14 Nothelfern gehören.
Eine Besonderheit stellt auch der Kelch mit Deckel dar, der aus Augsburg stammt.
Wieder im Freien angelangt, fällt der bei Kirchen oft alleinstehende „Klockstapeln“ auf, der Glockenturm.
Eine weitere mittelalterliche Kirche in Enånger war leider verschlossen. Der Hinweis, dass der Schlüssel im Prästgården (Pfarrhaus) zu erhalten wäre, brachte nichts, wenn man nicht weiß wo das Pfarrhaus ist und die ausgehängte Skizze ohne Adressangabe für uns nicht interpretierbar war.
So wandten wir uns dem nächsten Ziel zu, Långvindssbruk, einem Bereich mit einer aufgelassenen Eisenhütte, Kapelle und Herrenhaus. Es war aber schon 19:45 Uhr und damit zu spät, noch etwas zu unternehmen. So übernachteten wir auf dem großen „Besöker-P“, dem Besucher-Parkplatz, wo wir aufgrund des Endes der Haupturlaubszeit der Skandinavier ganz alleine waren.
Tagesstrecke: 160 km













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