Freitag, 18. August 2017
In der Nacht hat es geregnet, die Wolken hingen tief als ich am Morgen aus dem Wohnmobil stieg und so fragte ich mich, was sollen wir an diesem Tag anstellen. Es regnete zwar nicht mehr, aber das „Nebelreißen“ mit seinen mikrofeinen Wassertröpfchen war auch nicht gerade angenehm. Was soll’s: schlechtes Wetter gibt es nicht, höchstens falsche Bekleidung.
Also beschlossen wir, bis zum Wasserfallparkplatz die 5 km noch hinaufzufahren und dort zu entscheiden, was wir tun. Dass dies ein beliebtes Freizeitgebiet für die Schweden ist, zeigt zum einen der riesige, weit verzweigte Parkplatz, zum anderen aber auch die lehrpfadähnliche Beschriftung der hier heimischen Flora, die auf dem Weg eingestreuten Hütten mit Grillplätzen, die zum Verweilen einladen und für die Kinder kleine Seitenwege mit Schatzsucheraufgaben.
Die Wolken hingen zwar noch tief und der Nebel lud auch noch feinen Spray ab, aber wir beschlossen, die zwei Kilometer über Bohlenwege, Holzstege und im dichten Fichtenwald mit mächtigen Uraltbäumen über Stock und Stein, am Unterlauf des Njupån entlang, den Aufstieg zu wagen: es lockte der Njupeskär.
Wir haben nach 2 km das Ziel erreicht: wir sehen den Wasserfall, der über stark verwitterten Dalasandstein in mehreren Stufen 125 m herabstürzt.
Heidi ist verschwitzt, erholt sich in einer kleinen Hütte, die sogar einen Ofen besitzt und schreibt ins Gästebuch.
Ich nehme zwischenzeitlich den letzten Kilometer auf mich, denn ich möchte direkt zum Wasserfall marschieren. Die ersten paar hundert Meter geht es wie bisher bergauf und bergab durch den Wald auf einem kleinen Pfad, dann kommt der Abstieg zum Njupän: 75 Treppen hinab, die auf dem Rückweg wieder hinaufzusteigen sind. Die letzten 300 m geht ein Holzsteg zum Wasserfall, links ein steil aufsteigender Hang mit riesigen Blocksteinen, rechter Hand der vom Wasserfall gespeiste Njupän.
Der Rückweg ist gar nicht beschwerlich, denn es geht zu 80 % bergab. Aber es fängt leicht zu regnen an, so dass für die Schönheiten am Wegesrand gar nicht viel Zeit zum fotografieren bleibt.
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| Diesen Baumstamm habe ich "Tausendfüssler" genannt |
Beim Parkplatz angekommen müssen wir uns umziehen, vor allem ich bin bis aufs Unterhemd durchgeschwitzt. Nach einer Zigarettenpause gehen wir nochmals zum Beginn des Wanderweges um uns im landesltypischen Wanderrestaurant einen Kaffee, Wienerbröd (Blätterteig mit Vanillepuddingfüllung) und Kaneelbulla (Schnecke mit Nuß-/Zimtfüllung) zu gönnen. Anschließend noch ein Blick ins im „NATURUM“, einem ganz modernen Infogebäude, welches die Flora und Fauna der Region mit kleinen Videoinfos incl. Ton nahebringt.
Dann geht es weiter, die Straße aus dem Naturschutzgebiet hinaus zur 70 und in Särna abgebogen auf die 311. Bald haben wir die Berghöhe erklommen und stehen vor einem Aussichtsturm - Mikkeltemplet - neben einem Skigebiet mit Sprungschanze.
Natürlich müssen wir da hinauf, aber auch die Höhe kann die Wolken und den Nebel nicht wegzaubern.
Unser Nachtquartier schlagen wir am Ufer des Bornåsjö auf. Es ist bereits ein großes Wohnmobil, zwei VW-Campingbusse und ein zettelndes Paar anwesend. Die letzten 15 km, die wir nach Süden gefahren sind, wurde das Wetter immer schöner, die Wolken verzogen sich und um 18:50 Uhr sah es so aus:
Tagesstrecke 53 km





















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