So wie das Wetter beim Aufstehen war, sind wir vollauf zufrieden. Es ist zwar kein wolkenloser Himmel, aber immerhin sah es nicht unbedingt nach Regen aus.
Wir waren gerade mit dem Frühstück fertig, da hörte ich vom See herauf Motorengeräusch. Ein Wasserflugzeug wurde angelassen, startete auf den See hinaus, flog eine Platzrunde und entschwand dann über dem Inari.
Gleich danach starteten unsere Platznachbarn mit ihrem See-Kajak zu einer mehrstündigen Paddeltour. Sie waren auf dem glatten Wasser so schnell unterwegs, dass ich sie nach einem Positionswechsel mit der Kamera nur noch mit dem Digitalzoom einigermaßen einfangen konnte.
Wir haben gestern noch nach Inari-Rundfahrten im Internet recherchiert und festgestellt, dass um 13:00 Uhr direkt neben dem Sami Museum SIIDA am Hafen eine Rundfahrt mit einem Katamaranschiff startet.
(Ein kurzes Video ist im Internet mit diesem Link zu finden: Inari-Lake-Cruise)
Die zweieinhalb stündige Rundfahrt mit dreisprachiger Erklärung während der Tour führt entlang der Küsten des Inari, dem zweitgrößten See Finnlands mit 3300 km Küstenlinie. Der Inari friert ab Oktober, vom Ufer aus beginnend, zu und ist Mitte November komplett zugefroren. Insgesamt dauert die "Eiszeit" 7 Monate. Erst zu Midsommer ist er wieder voll "aufgetaut".
Während der Winterzeit wird der See benützt für Schneeschuhwanderungen, Langlaufen, Schneemobil-Safaris, Eisangeln usw.
Wir näherten uns der Insel Ukko, wo der Katamaran für 20 Minuten anlegte. Zum "Gipfel" führt eine Holztreppe, an deren höchstem Punkt man einen herrlichen Rundblick über einen Teil des Inari hat. Diese "heilige Ukko-Insel" wurde bis ins 19. Jahrhundert als Opferstätte der Sami benutzt.
Wie schnell sich das Wetter von der einen Himmelsrichtung zur Anderen ändert, kann man an vorstehenden Bildern gut nachvollziehen. Während der Fahrt kamen auch wir zweimal durch einen kurzen Regenschauer. Sofort danach scheint die Sonne wieder. Wir würden sagen, das tpische Aprilwetter.
Ein paar Minuten nachdem wir wieder abgelegt hatten, passierten wir die "Friedhofsinsel", wo noch bis ins 19. Jahrhundert die Toten aus Inari bestattet wurden. Einige Holzkreuze sind vom Schiff aus sogar zu sehen. Die Begräbnisstätte wurde früher von den Sami deshalb gewählt, um ihre Toten vor wilden Tieren in Sicherheit zu wissen.
Ein paar Hundert Meter vom Ufer entfernt führt dann die Fahrt wieder zurück zum Ausgangspunkt.
Auf dem Rückweg zum Campingplatz noch ein kurzer Stopp in der neuen Kirche von Inari, schlicht und ganz in Holz gehalten.
Am WOMO zurück wollten wir gerade Essen zubereiten, als ich mit einem Blick aus dem Küchenfenster noch ein kleines Naturschauspiel bemerkte.
Gerade als ich den Upload für die Bilder des Blogs beginnen wollte, erwischte uns wieder ein heftiger Regenschauer. Es war eine einzige schwarze Wolke über uns, jetzt scheint schon wieder die Sonne.
Morgen geht es weiter Richtung Norden, über Neiden (Grenze Finnland/Norwegen) nach Kirkenes.
Wann ich dann wieder Internet habe, weiß ich nicht. Je nach Wetter wollen wir einige Tage auf den Halbinseln Varanger und Nordkinn bleiben. Wir melden uns aber sofort wieder wenn wir "senden" können.
Noch liebe Grüße an alle Follower, die uns auf unserer Reise begleiten und bye bye für heute.
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