Samstag, 19. August 2023

17. - 18. 08. 2023 - Augustenborg - Ribe - Esbjerg - Varde

Donnerstag, 17. August 2023

Heute verlassen wir den Campingplatz Augustenhof und fahren nach Augustenborg zum Augustenborg Slot. (25 km)

1651 kaufte Herzog Ernst Günther, der zwar den Herzogstitel, aber kein eigenes Lehen besaß, vom dänischen König einige Gutshöfe auf Alsen. Die meisten ließ er abreißen, doch an der Stelle des Schönsten im Dorf Stavensböl wurde ab 1661 das Schloss Augustenborg erbaut (Umbau 1770 bis 1776) und nach der Gattin Ernst Günthers, Auguste von Sonderburg-Glücksburg, benannt. Das Schloss war fortan der Hauptsitz der Herzogsfamilie von Augustenborg.
 
Eingangstor zum Schlossbereich

Das Schloss Augustenborg in Augustenborg war namensgebend für die Linie Schleswig-Holstein-Sonderburg-Augustenburg, einen Familienzweig des Hauses Oldenburg. Die herzogliche Familie bewohnte das Schloss bis 1848, dann musste sie es infolge der Schleswig-Holsteinischen Erhebung verlassen. Das Gebäude diente danach anderen Zwecken: Es diente als Kaserne, Psychiatrie (1932–2015) und Behördensitz (seit 2016).


Nach einem Rundgang im Schloßbereich fuhren wir weiter nach Ribe (98 km).
Uns erwartete ein überfüllter Stellplatz und Mengen an Touristen - gar nicht nach unserem Gefallen. Wir fanden dann noch einen Kurzzeitparkplatz am Museum Vikinge-Center.

Ribe ist die älteste Stadt Dänemarks. Das gesamte Mittelalter hindurch bis in die frühe Neuzeit war Ribe der wichtigste dänische Hafen an der Nordsee. Heute hat die Stadt ihre einstige Bedeutung verloren, bietet aber dank etlicher erhaltener Bauwerke aus ihrer Glanzzeit immer noch zahlreiche Sehenswürdigkeiten, allen voran den Dom zu Ribe.
Den wollten wir besuchen, denn bei unserem letzten Aufenthalt in Ribe wurde vom Dänischen TV eine Konzertsendung aus dem Dom vorbereitet und somit war das Kirchenschiff für Besucher gesperrt. Heuer hatten wir Glück.


             



Heuer konnten wir also so richtig den Innenraum des Doms von Ribe betrachten. Zum Aufstieg auf den Turm, wo man eine schöne Aussicht über die Altstadt hätte, war mir die Lust vergangen als ich die Menschenansammlung vor der Kasse sah.

So endete unser Ribe-Besuch mit einem Spaziergang durch die Altstadt ...
 


... entlang kleiner Seitengässchen ...

     


... und mit einem Blick auf den alten Hafen mit dem alten Stückgut-Segler "Johanne Dan". Die Johanne Dan hat keinen Kiel, sondern nur ca. 2 Fuß (= ca. 60 cm) Tiefgang. Das Fehlen des Kiels und der flache Boden ermöglichen es, in den Gezeitenbereichen bis zur Küste oder die Bäche hinauf zu segeln und ist somit unabhängig von Brücken und Häfen.


Da an eine Übernachtung in Ribe nicht zu denken war, fuhren wir weiter bis Esbjerg (38 km), wo wir am Museumsparkplatz (Fiskeri- og Søfartsmuseet) eine ruhige Nacht verbrachten und bis zum nächsten Morgen warteten, um das Museum zu besuchen.


Freitag, 18. August 2023

Wer mehr sehen will, z.B. auch die "Mennesker ved Havet", eine riesige Statuengruppe, die von unserem Parkplatz nur 50 m entfernt über die Strasse standen, möge doch in unseren Blog von 2018 - hier 31.08.2018 - nachlesen.

Um 10 Uhr öffnete das Museum und als wir die Treppen zum Eingang hochstiegen, begrüßte uns schon ein Walskelett.


Die erste Abteilung befasste sich mit Mysterien 👾 und Phantasien rund um Meer, Tiefsee und Schifffahrt. In Formaldehyd eingelegte Tintenfische, Walherzen usw. wurden hier ebenso gezeigt wie das (nicht ernstzunehmende) Skelett einer Meerjungfrau.
Die Kinder der anwesenden Schulklasse hatten allerdings einen Riesenspaß dabei.


Eine ganze Halle befasste sich mit dem Fischfang über die letzten 150 Jahre, die Boote, verwendete
Maschinen und die Technik, wie man den gefangenen Fisch auch auf See frisch hielt, als man noch kein Eis zur Verfügung hatte.



Eine weitere Abteilung nahm das Meerwasser-Aquarium ein.





Interessant für Kinder war natürlich das "Streichelbecken" !


Im Außenbereich, wo die Seehunde und Robben beheimatet sind, war nicht viel los, die Fütterungszeit war vorbei und so schwammen ein paar Robben nur träge hin und her.

Zum Schluß gab es noch den Außenbereich, wo alte Fischkutter, Werftbereiche mit ihren historischen Handwerkshütten und die "Unterkünfte" des Fischerei-Hilfspersonals gezeigt wurden.


In diesen Hütten wohnten im Schnitt 6-8 Personen ...


... und so wurde - wie auf den Lofoten - auch hier in Esbjerg der Fisch zum Haltbarmachen getrocknet.


Nach knapp 3 Stunden im Museum setzten wir unsere Fahrt fort Richtung Varde (19 km), wo wir auf dem großen Parkplatz vor dem Artilleriemuseum ausgewiesene WOMO-Stellplätze fanden.
Von hier aus machten wir einen kleinen Stadtbummel.

Vorbei an der Kirche St. Jacobi ging es zum Rathaus, vor dem in imposanter Haltung ein Denkmal von König Frederik VII stand. Die Statue wurde zum Gedenken an den König errichtet, der 1849 die erste Verfassung unterzeichnete.


Die Landschaftsarchitektin Charlotte Horn ließ sich bei der Neugestaltung von dem Flüsschen Varde und den Vardemuscheln mit der charakteristischen schwarzen Perle inspirieren. Vor dem alten Rathaus von Varde liegt ein Becken mit Wasser und ein großer, runder, (ehemals) schwarzer Stein, der die Perle von Varde symbolisiert. Von dort aus verläuft ein verkleinerter Abschnitt der Varde über den Platz.



Verdeckt durch Baum und Denkmal war ein nettes kleines Kaffee, wo wir uns Cappucino und Kuchen gönnten.
Dann ging die Entdeckungstour weiter zu bunt bemalten Häusern ...


... wo der dänische Maler, Grafiker, Comiczeichner und Illustrator Otto William Frello interessante Hausfassaden gestaltete -  (der Hundertwasser von Dänemark ?). Mit dem Erschaffen des ersten Comic zur Olsenbande erreichte er über die Kunstszene hinaus weitere große Bekanntheit.



Beim genauen Hinsehen entdeckt man immer wieder neue Details.


Und genau gegenüber ist diese bemalte Fassade:





Mit drei weiteren Wohnmobilen an unserer Seite verbrachten wir eine ruhige Nacht in dem kleinen Städtchen Varde.

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