Montag, 2. März 2020

29. Februar - 02. März 2020 / Burgos - Dos Hermanas

29. Februar 2020

Damit ihr einen Überblick über unsere bisherige Route bekommt, hier die gefahrene Strecke von Landau durch Frankreich nach Hondarribia.


Nach einer ruhigen Nacht in Burgos beschließen wir, baldmöglichst Richtung Süden zu fahren, da die Wettervorhersage für den Norden und die Mitte Spaniens alles andere als günstig aussieht. Auf der A62, eine mautfreie Autovia, ging es über Valencia und Valladolid nach Salamanca.
Nach Valladolid überquerten wir den ersten von drei uns bekannten Flüssen, den Duero, den wir aus Porto als Douro kennen.

In Spanien gibt es zwei Begriffe für „Autobahn“. Autovia und Autopista. Die Unterscheidung hat ihren Ursprung in den 1980er Jahren, als das spanische Straßennetz mit EU-Fördermitteln schnell modernisiert werden sollte. Wichtige Nationalstraßen wurden vierspurig ausgebaut und zur Unterscheidung von den wenigen bestehenden Autopistas als Autovias bezeichnet. Heute besteht der Unterschied hauptsächlich darin, dass Autopistas privat gebaute und privatwirtschaftlich betriebene und meist gebührenpflichtige Autobahnen sind, während Autovias von einem öffentlichen Träger gebaut und unterhalten werden und grundsätzlich mautfrei sind.. In manchen Gegenden Spaniens und auch in Ballungszentren existieren oft mit geringem Abstand parallel verlaufende Autopistas und Autovias.
Autopistas sind in der Regel besser ausgebaut, haben größere Kurvenradien, aufwändiger gestaltete Ein- und Ausfahrten und geringere Steigungen. Sie sind in jedem Fall kreuzungsfrei gebaut, während Autovias mitunter durch Ampelkreuzungen oder Kreisverkehre unterbrochen werden. (Vgl. hierzu auch Wikipedia)

Ab Salamanca wechselten wir auf die A66, genannt „Ruta de la Plata“. Sie führte über verschiedene Mittelgebirgsrücken bergauf (höchste Stelle 1186 m bei einem Skigebiet „La Covatillia“) und bergab über Bejar, Plasencia bis kurz vor Cañaveral, wo wir auf einem großen Rastplatz im Bereich der WOMO-Plätze die Nacht verbrachten.
Leider war der Rastplatz auch von LKW stark frequentiert und einer hatte scheinbar die ganze Nacht sein Kühlaggregat laufen - war nicht so ruhig.
Ich vermeide auf dieser Fahrt zu erwähnen, dass uns stürmisches Wetter, Regenschauer und kurzzeitig heftige Regengüsse dauerhaft begleiteten, aber immer wieder unterbrochen von einigen Kilometern, wo es aussah, als würden sich die bedrohlich dunklen Wolkenschichten verziehen und höher befindlichen helleren Wolken den Vorrang lassen.

Tagesstrecke 395 km

01. März 2020
In der Nacht hat es wieder leicht geregnet, der Himmel war trüb und grau und das Thermometer zeigte morgens um 8:00 Uhr knappe 11° C.
Also weiter und on the road again - Kaffeepause wollten wir später machen. Auf der A66 fuhren wir Richtung Caceres. Auf dem Weg dorthin überquerten wir den Fluß Tajo, der in Portugal Tejo heißt und bei Lissabon ins Meer mündet.
Durch hügelige aber auch bergige Landschaften mit riesigen Weinfeldern, abgelöst von Wiesenflächen mit lockeren Steineichenbeständen ging es nach Merida. Hier wollten wir unsere Kaffeepause einlegen und dazu den Stellplatz für WOMOs aufsuchen.
Das Navi schickte uns am Rande der Innenstadt  vorbei an einem Sportplatz und plötzlich standen wir vor einem römischen Aquädukt. Aber da kamen wir mit unserem Fahrzeug nicht durch, da die Durchfahrthöhe nur 2,00 m betrug, ausreichend für einen PKW aber nicht für unsere 2,95 m.
Also wenden und versuchen, die nördliche Umfahrung des Sportplatzes zu nehmen um so an unser Ziel zu kommen. Das Navi kapierte sofort, dass es neu berechnen sollte, führte uns auch genau in die Richtung wo der Stellplatz sein sollte aber - bei der Zufahrt zu einem Kreisverkehr, Navi sagte „nehmen sie die erste Ausfahrt“ - war die Straße in unsere Fahrtrichtung von der Polizei gesperrt.
Jetzt reichte es mir. Da wir gerade an einem riesigen freien Parkplatz vorbeigefahren waren, steuerte ich diesen an und wir machten Kaffeepause. Während dieser Zeit wurde uns auch klar, warum die Straße gesperrt war. Es fand ein Stadtlauf, Marathon o.Ä. in Merida statt und dabei wurde genau bei diesem Kreisverkehr in einen Park von den Läufern abgebogen.
Trotzdem bekamen wir noch einiges zu sehen: der Parkplatz lag direkt hinter einem Radrennoval und dahinter konnte man das noch gut erhaltene Aquädukt der Römer sehen.



Auf der anderen Parkplatzseite entdeckten wir dann auch noch die ersten Orangenbäumchen als Allee gepflanzt.



Nun raus aus Merida und wieder auf die A66 Richtung Sevilla. Am Ortsende von Merida überquerten wir den Rio Guadiana, der weiter südlich den Grenzfluss zu Portugal darstellt.
Auf der ganzen Strecke begleiteten uns Nest bauende, fressende oder segelnde Störche. Hier bauen sie ihre Nester sogar oben auf die großen Überland-Strommasten, sofern ihnen von Menschen nicht die passenden Plattformen auf Pfosten angeboten werden.
Über verschiedene Sierras (Sierra: im spanischen Gebirge; wir würden es aber eher als Mittelgebirge bezeichnen so wie bei uns etwa der Harz oder die Rhön, Bayer. Wald etc.) rollen wir gemütlich - der Wind lässt gar nichts anderes zu - auf Sevilla zu und suchen in Dos Hermanas den uns schon bekannten Campingplatz Villsom auf.


Hier stehen wir unter Palmen und Orangenbäumen, Pfefferbäumen und unterschiedlichen Zierbäumen.


Tagesstrecke 331 km

02. März 2020
Der heutige Tag ist als Ruhetag geplant, denn wir wollen ja nicht nur unterwegs sein. Der Regen in der Nacht, der Wind und die dichte Wolkendecke am Vormittag lassen uns zweifeln, ob wir überhaupt morgen nach Sevilla wollen. Uns gehen noch zwei Dinge ab: zum Einen die Kathedrale von Sevilla und zum Anderen der Real Alcazar, die Residenz der spanischen Könige in Sevilla, die nur zu besonderen Anlässen benutzt wird, z.B. bei der Hochzeit der ältesten Tochter Elena von Ex-König Juan Carlos.
Außerdem habe ich im Internet gefunden, dass der Eintritt in den Alcazar ähnlich wie in Barcelona der Park Güell von der Personenanzahl in halbstündlichen Tranchen geregelt wird. Wann würden wir einen Einlasstermin bekommen? Leider kann ich kein Ticket im Internet vorbestellen, da die WEB-Site des Alcazar zwar eine Kartenzahlung vorsieht, aber die Weiterleitung auf meine Bank offensichtlich nicht korrekt funktioniert. Und auf eine lange Wartezeit haben wir beide keine Lust. Sevilla läuft uns ja nicht weg.
So beschließen wir, unserem ursprünglichen Plan, weiter nach Süden ans Mittelmeer, zu folgen und den heutigen Tag mit Faulenzen, lesen, Wohnmobil säubern und Fotografieren zu verbringen.
Gerade als ich zum Fotografieren los will - es ist 14:00 Uhr - löst sich die Wolkendecke komplett auf, die Sonne scheint und in kürzester Zeit ist es fast 25°C warm. Welche Temperaturkapriolen?

Ein Potpourri von Pflanzen und Bäumen
Welcher Baum ist das? Die Früchte haben Kerne und donnern bei Wind wie Steine auf unser WOMO-Dach

zweifarbige Bougainvillea
Wer kennt diesen Baum ?
Dattelpalme
Pfefferbaum in 3 Entwicklungsstadien: 1-Blüte mit Fruchtansatz
2-grüne Früchte
3-reife Früchte
Die attraktiven Steinfrüchte werden bei einigen Arten auch als Gewürz verwendet, das "rosa Pfeffer" genannt wird. Mit dem Pfefferstrauch der schwarzen, weißen, grünen oder roten Pfeffer liefert, sind die Pfefferbäume nicht verwandt.

Orangenblüte oben, unten Blüte und Früchte an einem Baum

Klee in Blüte, rund um unser WOMO
Und nun zum Abschluss unsere bisherige Strecke in Spanien von Hondarribia bis Dos Hermanas bei Sevilla.
Strecke von Landau bis hierher ca. 2650 km

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