Dienstag, 3. Juni 2014

2014: Ende des Blogs "Iberische Halbinsel"



Nach Hause in zwei Etappen

02.06.2014
Tag 66

Nun neigt sich unsere Reise dem Ende zu. Wir sind schon auf der Autobahn und rollen zügig Richtung Heimat. Nur noch knapp 60 km und die Schweizer Grenze war erreicht. Ob wir etwas zu verzollen hätten, Alkohol, Parfüm, Zigaretten, verneinten wir großzügig. Es ist ja nicht davon auszugehen, dass Wohnmobilisten Schmuggler sind. Wir hatten Glück und wurden weitergewunken.
Gegen 18:00 Uhr waren wir an der österreichischen Grenze, tankten noch einmal relativ billig voll und dann ging es über Lindau (Bayern) weiter nach Wangen (Baden Württemberg), wo wir einen schönen Stellplatz vorfanden.

Tagestour: 536 km




03.06.2014
Tag 67

Um 7:30 wurden wir durch bimm bimm, bimm bimm, geweckt. Der bekannte Wangener Bäcker "Fidelis Bäck" hielt mit seinem Verkaufswagen direkt am Stellplatz.
Nach dem Frühstück sind wir dann aufgebrochen und fuhren die letzten Kilometer mit ein paar Raststopps nach Hause. Kurz bevor die Augsburger Autobahn auf die Nürnberg-Münchner-Spange trifft, wurde das Tempo wegen zweier Tunnels auf 80 gebremst. Da ich gerade einen LKW überholte, sah ich die Schilderbrücke zu spät und war womöglich noch 10 km/h zu schnell, denn Heidi meinte, ein Blitzen gesehen zu haben, als wir unter dieser Geschwindigkeits-/Blitzbrücke durchfuhren. Aber wie wollen die mich blitzen, wenn ich unter ihnen bin? Galt es dem hinter mir Fahrenden? Wir werden sehen, ob die nächsten Wochen ein Knöllchen eintrifft. Und das dann aus Deutschland, wo wir ja zu Hause sind. Das passierte die ganze Tour rund um die iberische Halbinsel und durch Frankreich nicht. Ist ja auch egal, wir sind wieder gut in Landau angekommen, wo wir um 14:00 Uhr eintrafen.

Tagestour: 294 km


Wir waren nun seit dem 29. März 67 Tage unterwegs und sind in dieser Zeit 9235 km gefahren. Die Strecke umfasste die Länder Österreich, die Schweiz, Frankreich, Spanien, Portugal und Andorra.
Das Wetter war bis auf eine Nacht in Rosas und eine weitere in Saintes Maries de la Mer regenfrei und zu 90 % wolkenlos. Die restlichen 10 % waren mit ein paar Wolken, die das strahlende Blau des Himmels auflockerten versehen. Insgesamt gesehen, eine wunderschöne Reise.

Wo wird es das nächste Mal hingehen?

Pont du Gard - Avignon

31.05.2014
Tag 64

Unser Vorrat an Brot und Wasser war aufgebraucht und so suchten wir nach der Abfahrt vom Camping Bastide zuerst einmal einen Supermarkt auf. Französische Einkaufszentren in Städten wie Nimes sind riesig - fast dreimal so lang wie die Arkaden in Regensburg - und da mussten wir uns erst einmal zurecht finden. Wir wollten keinen Friseur, keine Andenken, keine Modeboutique oder Schmuck noch Parfümladen aufsuchen, sondern hielten Ausschau nach einem ganz normalen Lebensmittelbereich. Plötzlich rief Heidi, da ist einer: der Eingang war hinter einem Telefonladen und wenn man den Blick nach vorne und nach links und rechts suchend wandern lies, hätten wir ihn fast übersehen. Auch dieser Lebensmittelbereich war riesig. Alleine zwei Reihen mit unterschiedlichen Mineralwässern.
Nachdem unsere Vorräte diesbezüglich wieder aufgefüllt waren, fuhren wir aus Nimes Richtung Pont du Gard weiter. Dieses Aquädukt versorgte früher die Städte Nimes und Arles mit Wasser. Für die Touristen war ein Super-Informationszentrum aufgebaut. Zuerst brachten wir unsere Kenntnisse mit einem Film im "Kino" auf Vordermann, dann gingen wir die paar 100 Meter zum beeindruckenden Bauwerk, über das man auch gehen kann.

Zum Schluss baten wir noch einen Franzosen, ein Bild von uns beiden zu machen, sonst glaubt ihr ja nicht mehr, dass wir selbst vor Ort waren. Übrigens, der Olivenbaum, vor dem wir stehen, ist so alt wie die Pont du Gard - 2000 Jahre.
Nun aber weiter nach Avignon. Der erste Stellplatz direkt vor der Altstadt war voll. Durch Umbauten am PKW-Parkplatz war der WOMO-Stellplatz minimiert und deshalb kein Platz mehr für uns. Nur ein paar 100 m weiter gibt es ja einen zweiten Stellplatz. Aber da war niemand. Warum? Schnell war uns auch dies klar. Hier musste man bezahlen um hinter den durch eine Schranke abgesperrten Platz kam -  die 8,00 € wären ja kein Problem gewesen, aber da musste man irgendwo sog. Jetons kaufen - nur wo?
Also die dritte Möglichkeit: Campingplatz direkt an der Rhone. Da es erst früher Nachmittag war, machten wir uns nach Abstellen unseres Fahrzeuges gleich auf die Socken, fuhren mit einer kostenlosen Fähre an das andere Rhoneufer und standen direkt vor der Altstadt. In unserem Blick: die Pont d'Avignon - die auch durch einen Song bekannte "halbe" Brücke über die Rhone -  und der Papstpalast.

Zurück zum Camping ging es dann an der sehr gut erhaltenen Stadtmauer entlang und diesmal zu Fuß über die Rhone(brücke).

Tagesstrecke: 68 km

Ardeche

01.06.2014
Tag 65

Um 9:00 Uhr sind wir heute in Avignon abgefahren Richtung Ardeche-Tal. Diese wildromantische Schlucht wollten wir auf alle Fälle noch sehen. Vorher bremste uns aber ein Hinweis auf die "Grotte de Saint Marcel d'Ardeche". Diese Grotte mit ihrer Illumination, den Licht- und Musik-Inszenierungen an zwei besonders beeindruckenden Stellen und die verschiedenartigsten, von der Natur gebildeten Besonderheiten, muß man selbst gesehen haben, Bilder hingegen können nur einen minimalen Eindruck verschaffen.


In Kaskaden angeordnete Wasserbecken unterschiedlicher Größe












































In diese Grotte - sie ist erst seit 1989 wieder für die Öffentlichkeit freigegeben - musste man zuerst 416 
Stufen von der Oberfläche hinabsteigen um die erste Halle zu erreichen. Während der einstündigen Führung waren dann 80 Höhenmeter zu überwinden. Wieder zurück an der Oberfläche gönnten wir uns ein Eis, um den Schweiß etwas zu kühlen. Denn obwohl es in der Grotte nur eine Temperatur von 14 Grad hatte, war die Luftfeuchtigkeit und das letztliche Hochsteigen der Stufen für uns ganz schön schweißtreibend.
Dann ging die Tour auf wunderschöner Straße durch ein landschaftlich einmaliges Gebiet weiter. Der Sonntag - und sicher haben die Franzosen auch den Brückentag für ein verlängertes Wochenende genutzt - mit seinem herrlichen Wetter lockten viele Kanuten und Kanadierfahrer, um die Ardeche entlangzupaddeln.
Leider konnte ich am Anfang der Paddeltour, wo es durch einen Felsdurchbruch geht, kein Foto schießen, da die Straße voll von Autos und Bussen stand und ich kein Fleckchen zum Halten sah.
 

Da es erst 14:30 war, beschlossen wir weiterzufahren. Bis Valence ging es noch auf französischen Nationalstraßen weiter, dann fuhren wir auf die Autobahn auf und fuhren über Grenoble bis nach Chambery, wo wir auf einem Rastplatz nächtigten.

Tagestour: 338 km