So, heute ist es wieder mal an der Zeit - und vor allem ist auch die Möglichkeit gegeben - den Blog weiter zu bearbeiten. Es waren Unmengen an Bilder aufzuarbeiten und die Strecke nachzuzeichnen.
21. 4. 2014 – Ostermontag – Tag 24
Das Wetter ist – obwohl blauer Himmel und wolkenlos - weiterhin windig und Heidi hat nach wie vor leicht erhöhte Temperatur und hustet. Also erklären wir den Ostermontag zu einem weiteren Ruhetag.
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22. 4. 2014 - Dienstag -Tag 25
Almeria – Granada
Heute fahren wir von Almeria ab Richtung Granada. Bei der Fahrt durch Almeria stellen wir fest, dass wir außer einem Kastell und vielen Hotels nichts von dieser Stadt verpasst haben, höchstens den Bahnhof im neomaurisch verspielten Baustil. Die Strecke führt uns vorbei an der Sierra de Alhamilla, die uns an die Landschaften vieler Westernfilme erinnert. Und tatsächlich lag plötzlich zu unserer Linken das "Fort Bravo", wo im spanischen "Texas Hollywood" so bekannte Streifen wie "Für eine Handvoll Dollar, Lawrence von Arabien, Indiana Jones sowie Trence Hill und Buc Spencer-Filme" gedreht wurden. Landschaftlich konnte man wirklich meinen, im sog. Wilden Westen von Amerika zu sein.
Bald tauchten dann die ersten Ausläufer der schneebedeckten Sierra Nevada auf. Davor erschien auf einem Hügel in der sonst recht flachen Hochebene (900-1050 m) Castillo Calahorra.
Dann erreichten wir Guadix, arabisch "Wadi-Asch". Ausgewaschene Sand(stein)hügel begrenzten hier ein breites ebenes Tal, das neben industriellen Ansiedlungen Olivenhaine, Orangenplantagen und Weinanbau zeigte.
Jetzt waren es nur noch 50 km bis Granada, wo wir Camping Sierra Nevada ansteuerten.
Keine guten Nachrichten: obwohl uns bereits auf unsere Mail vor über 10 Tagen von diesem Campingplatz bestätigt wurde, man könne jederzeit Tickets für die Alhambra besorgen, redete man sich nun heraus, es gäbe höchstens Ende der Woche vielleicht noch Abendkarten. Ich solle es doch morgen ab 8:30 Uhr direkt an den Verkaufskassen der Alhambra versuchen – da könnten sicher noch Karten frei sein. Ich war skeptisch – waren das vielleicht bloß Ausreden? Jedenfalls schien der Rezeptionist mit der Anmeldung von 2 Wohnmobilen und meiner Zusatzanfrage überfordert und seine Kollegin am Nachmittag konnte kaum Englisch. Wie also vernünftige Antworten bekommen wenn sie einen nicht mal verstand. Ein neu ankommender Holländer schüttelte darüber nur verständnislos den Kopf.
So positiv wir bisher von der Freundlichkeit und dem "Verstehen Wollen" bei Ausländern angetan waren, so enttäuscht waren wir in Granada.
Tagesstrecke 205 km
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23. 4. 2014 - Mittwoch – Tag 26
Granada
Heute ging es mit dem Bus in die Stadt um das Zentrum etwas zu erkunden. Bald stellten wir fest, dass Granada erkannt hat, wie es von den vielen Touristen allein schon durch Eintrittsgelder profitieren kann.
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| Eingangsportal zum Kathedralenbereich |
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| links: alte Börse, gleichzeitig Zugang zur Capilla Real (rechts) |
4 € pro Person für die Krönungskapelle (Capilla Real), Zugang durch die "alte Börse" mit zugegebenermaßen beeindruckender Holzkassettendecke. Aber: Fotografieren verboten (?):
Schmiedeeisernes, teilweise vergoldetes Chorgitter, dahinter aus Carraramarmor gefertigt das Mausoleum von "Philipp dem Schönen und Johanna I, die Wahnsinnige" sowie "Ferdinand, der Katholische und Isabella von Kastilien". Die eigentlichen Särge liegen in der Krypta darunter – 10 Treppenstufen abwärts, seitlich ein vergitterter Durchblick 50*50 cm – dann wieder 10 Treppenstufen aufwärts.
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| Gotisches Rippengewölbe im Eingangsbereich |
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| Sarkophage (aus Granadaführer |
Weitere 4 € pro Person für die anschließende Kathedrale haben wir uns erspart. Dafür war in der Iglesia del Sagrario freier Eintritt.
Alle Kirchen und Kapellen sind in einem einzigen riesigen Gebäudekomplex untergebracht, so dass man von außen zuerst gar nicht wusste, was denn dieser Riesenbau alles beherbergt.
Dann gab es auf der dem Eingang der Capilla Real gegenüberliegenden Straßenseite für 2 € pro Person incl. einer Führung den Eintritt in die "Madraza" – 1349 von Yusuf I. als höhere islamische Bildungsanstalt gegründet.
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| Holzdecke im Saal der Caballeros |
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| Eingang zum Gebetsraum |
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| Teilansicht vom Gebetsraum |
Auf der Plaza del Carmen vor dem Rathaus gönnten wir uns Blätterteigtaschen, gefüllt mit Schinken und Käse sowie zum Aufmuntern der Lebensgeister einen Kaffee.
Nach Ende der Polizeifeier warfen wir noch einen Blick in den Innenhof des Rathauses bevor die Stadtrundfahrt mit dem "City Tours"-Bus begann.
Wir wollten neben dem historischen Kern auch die modernen Außenbereiche kennen lernen, z.B. ein Restaurant in luftiger Höhe,
der Parque de las Ciencias (Park der Wisschenschaften, mit interaktiver Vermittlung von Naturwissenschaften – Anfassen, Ausprobieren)
oder auch das Museo Arqueologico mit charakteristischen Renaissancemerkmalen, wo auch das der Forschung vorbehaltene historische Archiv von Granada eingerichtet ist.
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24. 4. 2014 – Donnerstag - Tag 27
Granada - Cordoba
Nochmals probierten wir, bei der Alhambra zu Karten zu kommen, aber "vergebene Liebesmüh". Granada mochte uns nicht. Für 1 h 17 min Parken, um zum Ticketverkauf zu kommen und einen kurzer Blick an der Außenmauer der Alhambra entlang zu werfen bezahlte ich 5,05 € Parkgebühr.
Dann ging es über Priego de Cordoba weiter nach Cordoba. Auf der Strecke begleiteten uns mehr als 100 km Olivenplantagen so weit das Auge reicht.
Tagesstrecke 247 km
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25. 4. 2014 – Freitag - Tag 28
Cordoba
Nach der Übernachtung auf dem städtischen Camp-Platz außerhalb des Stadtzentrums finden wir an diesem Vormittag einen Wohnmobilparkplatz direkt gegenüber dem Eingang zum maurischen Altstadtviertel und Juderia (jüdisches Viertel) – also geht es auch so in spanischen Großstädten; und erst die Gebühren – Granada hör zu! – 11 €/24 h Tagesgebühr!
Entlang der ehemaligen Stadtmauer fanden wir nette kleine Gässchen, sauber, gepflegt und mit vielen Blumen geschmückt, quasi die Medina des alten Cordoba.
Unser Ziel war La Mezquita.
Dazu führte unser Weg uns zuerst an den Gärten des Alcazar vorbei zu der im 14. Jahrhundert errichteten einstigen Residenz (Alcazar=Burg) der kastilischen Könige, wo eines der ersten Treffen mit Christoph Columbus stattfand.
Dann konnten wir auch schon die gewaltigen Außenmauern und den Turm der Mezquita sehen. Im christlichen Glockenturm ist das ursprüngliche Minarett mit eingebunden.
Nach der Alhambra ist La Mezquita das bedeutendste maurische Bauwerk Andalusiens, auf gewisse Weise sogar einmalig: Moschee und Kathedrale im gleichen Gebäude – das findet sich sonst wohl nirgends auf der Welt. Und so sahen wir auch Christen und Moslems (sogar mit Burka verhüllte Frauen) gemeinsam beide religiösen Bauwerke gleichermaßen betrachten und bestaunen.
Die Mezquita steht auf uraltem heiligen Boden. Zur Römerzeit erhob sich hier ein Tempel des Gottes Janus, unter den Westgoten eine dem Märtyrer Vizenz geweihte Basilika. Als die Mauren Cordoba einnahmen, bewiesen sie die Toleranz des damaligen Islam, teilten die Kirche und überliesen den Christen eine der beiden Hälften. Abd ar-Rahman I. kaufte 785 den Christen ihren Teil ab, ließ die Kirche abreißen und die erste "Ur-Mezquita" errichten, damals die größte Moschee der Welt. Die Kathedrale inmitten der Moschee entstand während und nach der Regierungszeit von Karl V. (1519-1556).
Verlässt man die Mezquita, kann man durch einen Triumphbogen (Puerta del Puente) über eine ehemalige (restaurierte) Römerbrücke zum Torre la Calahorra gehen.
Die Brücke überspannt den Guadalquivir, dessen Wasserkraft zu früheren Zeiten mit Hilfe von Wasserrädern genutzt wurde.
Cordoba hat uns bei weitem entschädigt, was uns in Granada entgangen ist.
Wieder zurück am WOMO stellten wir fest, dass nicht nur Europäer für längere USA-Reisen eine Verschiffung des eigenen Wohnmobils vornehmen, auch umgekehrt wird es gemacht – siehe Beweisfoto eines Kanadischen WOMOs aus Quebec in Cordoba.

Es war noch nicht so spät am Nachmittag, also machten wir uns wieder auf "die Reifen" und rollten Richtung Ronda, etwa auf halbem Weg nach Linea de la Concepcion (Nähe Algeciras). Wir radelten noch gut 100 km an diesem Spätnachmittag und fanden bei einer Tankstelle und geparkten LKW unseren Schlafplatz für diesen Tag.
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26. 4. 2014 – Samstag – Tag 29
weiter nach Ronda und La Linea de la Concepcion
Wir brechen zeitig auf und gelangen gegen 10:30 Uhr nach Ronda.
Bei der Einfahrt in die Stadt sehen wir wieder einmal die vielbekannte spanische Baublase: halbfertige Gebäude. Einmal mussten sie fotografiert werden.
Oh je, relativ enge Altstadtgassen. Weiter ins Zentrum wage ich mich nicht, also in einem Kreisverkehr schnell wieder zurückgefahren - und – da ist ja die allgegenwärtige spanische Polizei. Kurz gefragt nach einem Parkplatz für Caravans geben sie bereitwilligst und höflich auf Englisch Auskunft – ich bin ja nur 300 m von einem öffentlichen Parkplatz entfernt, gleich hinter der Kirche Merced (der Orden gehört heute zum barfüßigen Karmeliterkonvent).
Es ist aber für ortsunkundige ohne Hinweis nicht erkennbar, ob er für Fahrzeuge wie das unsrige geeignet ist, da die Zufahrt uneinsehbar in einer Kurve zwischen zwei Häusern verläuft – und auch noch Einbahnstraße ist. Ich wollte nicht vor einer zu niedrigen Durchfahrt stehen und dann wieder rückwärtsfahren müssen. Alles ging gut – pro Stunde 2,40 €, 25€/24 h, und wer hier nächtigen will: 21:00-9:00 3€. Das lässt sich doch hören. Nochmals: Granada hör her!
Fast rund um die Stadt läuft ein "Balkon-Spazierweg", den wir ausgiebig bewandern. Vorbei an der Stierkampfarena (Ronda nimmt für sich in Anspruch, Wiege des modernen Stierkampfes zu sein) gelangen wir zum eigentlichen Highlight.
Die Altstadt von Ronda liegt auf einem 100 m hohen Felsvorsprung, geteilt durch die Schlucht Tajo des Flusses Rio Guadalevin. Verbunden sind die zwei Stadtteile durch die Brücke "Puente Nuevo" aus dem 18. Jahrhundert.
Nach einem ausgiebigen Rundgang wollen wir auch noch in "Die geheime Mine", eine arabische Festung aus dem 14. Jahrhundert, auch "Palacio del Rey Moro" genannt. Über 250 Stufen unterschiedlichster Höhe führt fast von Brückenniveau aus eine in den Fels geschlagene Wendeltreppe mit 80 m Höhenunterschied und einem imposanten Gewölbe- und Lichtsystem hinab auf Flußniveau zur Brunnenkammer.
Als wir wieder ans Tageslicht gelangten sind wir – auch dank der hohen Luftfeuchtigkeit – naßgeschwitzt und lechzen nach Wasser.
Auch das bekommen wir, und dann geht es die restlichen Kilometer weiter durch eine wilde, knapp bis 2000 m auf ragende, schroffe, Gebirgslandschaft – Serrania de Ronda. Auf 50 km war die Höchstgeschwindigkeit mit 50 km/h angegeben. Ich habe nicht mal das geschafft, denn Kurve folgte auf Kurve, steil bergauf, dann wieder bergab, dass manchmal der dritte Gang nicht genug Bremswirkung erzeugte und fast vor jeder Kurve gebremst werden musste. Dass andere Fahrzeuge, Autos wie Motorräder auch nicht schneller fahren wollten oder konnten, zeigte sich daran, dass mich fast auf zwei Drittel der Strecke kein Fahrzeug überholt hat, obwohl Möglichkeiten gegeben waren.
Kurz vor 19:00 Uhr dann ein weiterer Fotohalt, der Hinweis auf
Mirador (Aussichtspunkt) "Del Higueron"
– uns besser bekannt als "Der Felsen von Gibraltar".
3 km später waren wir dann auch in Linea de la Concepcion am Camping "Sureuropa" angelangt.
Strecke Cordoba – Linea de la Concepcion 326 km
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27. 4. 2014 - Sonntag - Tag 30
Heute ist Ruhetag.
Mit unseren Wohnmobilnachbarn aus der Nähe von Frankfurt/Main haben wir vereinbart, morgen gemeinsam mit einem Taxi nach Gibraltar zu fahren und dort mit einem Sammeltaxi (rentiert ab 4 Personen) die Höhepunkte dieses Felsens der englischen Enklave zu erkunden.
Bleibt uns weiter gewogen und hofft, dass bald wieder eine akzeptable Internetanbindung vorhanden ist. Manchmals ist der Empfang schlecht, nicht immer ist der ganze Platz abgedeckt und teilweise ist WiFi nur um das Rezeptionsgebäude zu erhalten.
Wir melden uns so bald wie möglich wieder.